Es gibt genügend Dinge, die man in Rio um Mitternacht tun kann. Gemütlich in einer Bar einen Caipirinha schlürfen zum Beispiel. Oder in einem Club ganz brasilianisch die Hüften kreisen lassen. Oder aber man geht an die Copacabana und spielt Beachvolleyball. So wie Joana Heidrich und Nadine Zumkehr.
Ich lege mich nach dem Mittag nochmals hin.
Die beiden Schweizerinnen kamen am Dienstagabend in den Genuss einer «Night Session» – im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr zweites Gruppenspiel war auf 24 Uhr Ortszeit angesetzt, eine Premiere für die beiden. «So spät habe ich tatsächlich noch nie gespielt», verrät Zumkehr nach der Niederlage gegen die Kanadierinnen.
Für die Frühaufsteherin ist eine derart späte Anspielzeit eine Herausforderung. Der Tag muss neu strukturiert, Gewohnheiten vorübergehend über Bord geworfen werden. «Da ich morgens nicht lange schlafen kann, lege ich mich meistens nach dem Mittag nochmal hin», erklärt Zumkehr.
Es wäre langsam Zeit, ins Bett zu gehen.
Etwas Mühe bereiteten ihr die letzten Stunden vor dem Match. «Am Abend war es schon komisch», verrät die 31-Jährige. «Ich dachte mir: ‹So, jetzt wäre es langsam Zeit, ins Bett zu gehen.›»
Dass im Olympischen Dorf quasi 24 Stunden Hochbetrieb herrscht, helfe dabei, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. «Da kannst du auch um 1 Uhr nachts Abendessen gehen und es fühlt sich nicht komisch an», schmunzelt die Bernerin.
Tolle Erfahrung trotz Niederlage
Alles in allem sei die Night Session – trotz Niederlage – eine tolle Erfahrung gewesen. Dies, obwohl das Stadion nicht mehr allzu gut gefüllt war. «Ich hoffe, dass wir Spieler die Leute begeistern können, sodass das Stadion zur Schlussphase des Turniers voll sein wird», blickte Zumkehr voraus. Davon ist auszugehen. Schliesslich ist ein Beachvolley-Spiel an der Copacabana weit prickelnder als ein Caipirinha.
Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung