1. Der Formstand
Jolanda Neff zeigte am vergangenen Sonntag mit ihrem Sieg in London, dass die Form stimmt. Zuvor hatte man am 10. Juli beim Weltcup auf der Lenzerheide schon erkennen können, dass sie sich von ihren Rückenproblemen bereits ein bisschen erholt hat. Auf einer Strecke, die ihr nicht sehr entgegen kam, ist sie immerhin Dritte geworden.
Neff wird in Rio am Sonntag bereits am Strassenrennen starten. Dort besitzt die Ostschweizerin durchaus Aussenseiterchancen auf eine Medaille, wie ihre starken Auftritte an der Polen-Rundfahrt gezeigt haben. Der Hauptfokus von Neff liegt aber klar auf dem Mountainbike-Rennen. Dort gehört sie zu den Top-Favoritinnen, wie der folgende Fakten-Check beweist.
2. Die grössten Konkurrentinnen
- Annika Langvad (Dä): Sie zeigte eine starke Saison und sicherte sich Anfang Juli an der Crosscountry-WM in Nove Mesto die Goldmedaille. An der EM in Huskvarna im Mai musste sich die 32-Jährige nur Jolanda Neff geschlagen geben. Zudem entschied sie dieses Jahr 2 Weltcuprennen für sich.
- Jenny Rissveds (Sd): Sie holte sich 2016 den U23-WM-Titel. Zuletzt triumphierte die 22-Jährige beim Weltcup auf der Lenzerheide. Zudem stand sie auch in Albstadt als Zweite auf dem Podest. Mit ihr ist sicher zu rechnen.
- Nicht ausser Acht lassen darf man auch die routinierten Fahrerinnen Maja Wloszczowska (Pol), Catharine Pendrel (Ka) und Irina Kalentjewa (Russ) .
3. Das stimmt mich zuversichtlich
Wenn Neff bereit ist, es gut für sie läuft und sie gesund ist, dann ist sie fast nicht zu schlagen. Die Strecke in Rio kommt ihr in technischer Hinsicht entgegen. Es gibt zum Beispiel im Vergleich zur Olympia-Strecke in London mehr Steigungen. Nicht zuletzt ist Neffs Unbekümmertheit ein Grund für Optimismus.
4. Das könnte schieflaufen
Neff könnte vielleicht ein bisschen Probleme haben mit dem Druck am Tag X. Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass sie gehemmt ist und ihr Potenzial nicht abrufen kann, wenn es nicht vom Start weg gut läuft. Dann ist es möglich, dass sie sich davon nicht erholt. Es könnte auch sein, dass die Strecke ein bisschen zu wenig Steigungen hat für ihre Qualitäten und dass sie dann das Tempo nicht mitgehen kann. Und natürlich braucht es in einem Mountainbike-Rennen auch immer ein bisschen Glück, man darf keinen Defekt im falschen Moment haben oder stürzen.
5. Medaillenchance
50 Prozent
Sendebezug: Laufende (Vor-)Berichterstattung zu Olympia in Rio