Das Bild ist gewöhnungsdürftig: Doaa el-Ghobashy hechtet im Sand an der Copacabana jedem Ball nach, sie drischt, baggert und schmettert. Das Aussergewöhnliche daran: Sie trägt dabei Kopftuch und bedeckt mit langer Bekleidung ihre Arme und Beine.
Beachvolleyball ist eines der besten Dinge, die mir je passiert sind.
Dass sie dabei einen Kontrastpunkt zu ihren Gegnerinnen setzt, stört sie nicht im Geringsten. «Ich bin stolz auf mein Kopftuch», betont die erst 19-jährige Ägypterin. «Der Weltverband hat es erlaubt. Und ich freue mich darüber. Es hält mich nicht davon ab, das zu tun, was ich liebe. Und Beachvolleyball ist eines der besten Dinge, die mir je passiert sind.»
Kompromisse bei der Dresswahl eingegangen
El-Ghobashys Olympia-Debüt in Rio an der Seite von Nada Meawad (die übrigens kein Kopftuch trägt) musste ein Umdenken im Weltverband FIVB vorausgehen. Das entscheidende Gremium kippte 2012 die Regel, die das Aussehen der Bikinis vorschrieb – auch aus kulturellen und religiösen Gründen.
Im 1. Gruppenspiel blieben El-Ghobashy/Meawad gegen das deutsche Top-Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhorst übrigens chancenlos. Doch die beiden werden am Dienstagabend weiterkämpfen – in ihrem ganz persönlichen Tenü.
Sendbezug: Laufende Olympia-Berichterstattung