SRF-Experte Heinz Günthardt wurde in Rio de Janeiro von der Absage von Stan Wawrinka ebenso überrascht wie die Fans. Im Halbfinal des ATP-1000-Turniers von Toronto, in dem Wawrinka dem Japaner Kei Nishikori unterlag, konnte Günthardt aber bereits ein Indiz feststellen:
- «Wawrinka machte mir in Toronto einen mental ausgelaugten Eindruck. Physisch konnte ich aber keine Probleme erkennen.»
Überrascht zeigte sich Günthardt von der Art und Weise von Wawrinkas Absage:
- «Eine weniger konkrete Begründung war fast nicht möglich. Eine vagere Pressemitteilung in einer derart wichtigen Angelegenheit habe ich noch nie gelesen.»
Von 6 Schweizer Medaillenkandidaten sind in Rio noch 2 am Start. Die Hoffnung hat Günthardt indes noch nicht ganz aufgegeben:
- «Wir sehen auch mit einem kleineren Team immer noch gut aus. Timea Bacsinszky hat sowohl im Einzel wie auch im Doppel mit Martina Hingis Medaillenchancen. Vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy-End.»
Lüthi enttäuscht, aber gefasst
Auch der Schweizer Davis-Cup-Captain Severin Lüthi, in Rio als Delegationsleiter Tennis unterwegs, bedauerte die Absage Wawrinkas.
- «Natürlich ist das schade. Solche Dinge können aber immer passieren. Sowohl Federer wie auch Wawrinka hätten in Rio gerne gespielt. Olympia ist für Tennis-Spieler ein wichtiges Turnier. Im Tennis gibt es mit den Grand Slams aber weitere Saisonhöhepunkte, was uns von anderen Sportarten etwas unterscheidet.»
Sendebezug: Laufende (Vor-) Berichterstattung zu Olympia in Rio