Nach den blamablen Nullnummern gegen Südafrika und den Irak war bei Brasilien schnell ein Sündenbock gefunden: Captain Neymar. Das Trainerteam bemängelte seinen Fitness-Zustand, Legende Zico sprach von mangelnden Führungsqualitäten.
Dass seine Schwalben- derzeit seine Torquote übertrifft, spricht ebenfalls nicht für den Ausnahmekönner. Beim einzigen (und wichtigen) Sieg gegen Dänemark holte sich Neymar zu allem Überfluss auch noch eine Verletzung am rechten Knöchel. Bei der Ankunft im Hotel humpelte der 24-Jährige wie ein Weltmeister (siehe Video).
Die Betreuer geben zwar Entwarnung; ein Einsatz im Viertelfinal von Sonntagnacht (03:00 Uhr Schweizer Zeit) sei nicht in Gefahr. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, denkt man an die eigentlich für Neymar gedachte Rolle in der Seleção: Leitwolf, Zauberer und Torschützenkönig.
Neymars Rendevouz mit der (schmerzhaften) Vergangenheit
Im Viertelfinal wartet nun Nachbar Kolumbien. Das südamerikanische Duell birgt Zündstoff – nicht zuletzt aufgrund des WM-Viertelfinals 2014. Damals gewann der Gastgeber zwar mit 2:1, verlor allerdings Neymar.
Gegenspieler Juan Zuniga (der in Rio de Janeiro übrigens nicht dabei ist) rammte Neymar in der 86. Minute sein Knie in den Rücken. Für den Superstar war die WM mit einem Lendenwirbelbruch gelaufen, Brasilien musste ohne ihn gegen Deutschland antreten – der Rest ist Geschichte.
Die weiteren Viertelfinals
18:00 | Portugal – Deutschland |
21:00 | Nigeria – Dänemark |
00:00 | Südkorea – Honduras |
Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung