Einen Sieg und drei weitere Podestplätze realisierten die Schweizer Männer in dieser Saison. Neben dem Triumph von Carlo Janka in der Super-Kombi in Wengen resultierten die anderen Spitzenplätze allesamt in Speeddisziplinen. Besonders erfreulich waren die beiden 2. Ränge des zuvor lange verletzten Beat Feuz in den Abfahrten von Beaver Creek und Wengen.
Janka wieder zurück - Küng hinter Erwartungen
Auch Janka bewies mit Platz 3 in der Lauberhorn-Abfahrt, dass die Formkurve nach oben zeigt. «Janka ist wieder zurück und dort, wo man ihn eigentlich erwartet hat. Das hat er in Wengen deutlich gezeigt», sagt Bernhard Russi. Noch nicht restlos überzeugen konnten Patrick Küng und vor allem Didier Défago. «Küng hat noch nicht das geboten, was man erhofft hat oder was er von sich erwartet. Und von Défago ist der erhoffte Exploit in seiner wohl letzten Saison bisher ausgeblieben.»
Feuz, Küng und Janka in Beaver Creek erfolgreich
Infolge der bisherigen Resultate erwartet Russi an der WM in den schnellen Disziplinen von den Schweizern die besten Klassierungen: «Dort haben wir sicher die grössten Chancen, vor allem in der Abfahrt. Auch im Super-G ist etwas möglich.»
Dass sie in Beaver Creek auf der «Birds of Prey» zu Spitzenresultaten fähig sind, bewiesen Janka, Feuz und Küng bereits mit Siegen und Podestplätzen. «Alle drei haben in Wengen gezeigt, dass sie nicht nur technisch, sondern auch konditionell auf der Höhe sind. Und das braucht es auf der ‹Birds of Prey›. Diese Strecke ist strenger als alle anderen.»
Techniker nur Aussenseiter
Während Russi den Schweizern in den Speedrennen eine Medaille zutraut, sieht er bei den Technikern keine Chancen. Dennoch seien in dieser Saison vor allem im Slalom Fortschritte erzielt worden. «Was ein Daniel Yule zeigt, ist stabil. Auch ein Luca Aerni beweist, wie schnell er fahren kann.» Für einen Coup an der WM reiche es aber noch nicht. «In den technischen Disziplinen sind Überraschungen selten, da man hier kaum auf äussere Umstände hoffen kann.»
WM-Star: Jansrud, Hirscher oder Neureuther?
Trotz der guten Vorzeichen im Speedbereich ist es unwahrscheinlich, dass ein Schweizer zur prägenden Figur der WM und damit zum Nachfolger von Ted Ligety werden kann. Der Amerikaner hatte 2013 in Schladming dreimal Gold geholt.
Eine ähnliche One-Man-Show hält Russi auch in Vail/Beaver Creek für möglich. «Ich kann mir gut vorstellen, dass Kjetil Jansrud, Marcel Hirscher oder Felix Neureuther zwei Disziplinen gewinnen können. Ich glaube aber, dass die Spitze gegenüber den letzten Jahren noch einmal breiter geworden ist.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.1.15, 17:40 und 20:30 Uhr / sportpanorama, 1.2.15, 18:15 Uhr