Das schwedische Olympia-Team ist gespickt mit Kufen- und Stockkünstlern. 24 der 25 Spieler des Aufgebots spielen in der NHL. Auch die Physis ist wie immer eine Trumpfkarte der «Tre Kronor». Im Schnitt sind die Spieler 91 Kilogramm schwer und 186 cm gross.
Ausgerechnet ein Verteidiger tanzt bei diesen Werten aus der Reihe. Erik Karlsson ist mit 79 Kilogramm nicht nur der leichteste Spieler im Team, sondern mit einer Körpergrösse von 181 cm auch noch der Zweitkleinste. Doch im Spiel ist der 23-Jährige eine unverzichtbare Grösse. In der NHL sorgt der erst 23-Jährige bei den Ottawa Senators für Furore - meist in der gegnerischen Zone.
Punktbester Verteidiger
Davon zeugen seine unglaublichen Skorerwerte. In dieser Saison hat er in bislang 59 Partien 55 Punkte (15 Tore) gesammelt und ist Topskorer der «Sens». Da kann nicht einmal Starstürmer, Teamkollege und Captain Jason Spezza (45 Punkte) mithalten. Ligaweit skorten nur 15 Spieler öfters - alles Offensiv-Spieler. «Ich habe halt gute Mitspieler», relativiert Karlsson seine hervorragenden Statistiken bescheiden.
Karlsson ist drauf und dran, seine Bestmarke aus der Saison 2011/12 zu verbessern. Damals kam der Verteidiger auf 78 Punkte und erhielt die James Norris Memorial Trophy für den wertvollsten Abwehrspieler - im Alter von 22 Jahren. Jünger war beim Erhalt dieser Trophäe bislang nur Bobby Orr (20) im Jahr 1968 gewesen.
Beeindruckter Spezza
«Er ist der beste Schlittschuhläufer, mit dem ich je gespielt habe. Er kann fliegen», adelte Spezza seinen jungen Teamkollegen. Dank diesen herausragenden läuferischen Qualitäten verfügt Karlsson über ein vorzügliches Backcheking. Dieses erlaubt ihm Ausflüge in die Zone des Gegners.
Vor diesen müssen sich am Freitag (ab 13:30 Uhr) auch die Schweizer Nati-Cracks in Acht nehmen. Im Auftaktspiel gegen Tschechien erzielte Karlsson beim 4:2-Sieg die Tore zum 1:0 und 4:0 mittels Slapshot von der blauen Linie. Ein Backchecking war nicht von Nöten.
Nun gegen die Schweiz
Gegen die Schweiz erwartet Karlsson ein schwieriges Spiel. «Kaum eine Mannschaft hat sich in den letzten Jahren derart verbessert wie die Schweiz.» Schweden müsse eine gute Leistung abliefern, um die Schweiz zu schlagen. Mit einem Karlsson in Bestform haben die Skandinavier auf jeden Fall eine ganz gefährliche Waffe zur Verfügung.