Elisa Gasparin startet am Dienstag nach ihrem Exploit im Sprint als Achte in den Wettkampf - bloss 9,7 Sekunden nach der Drittplatzierten. Auch der Rückstand ihrer älteren Schwester Selina auf die Medaillenränge ist mit 18 Sekunden gering. Für beide Schweizerinnen liegt in der Verfolgung einiges drin. «Die Ausgangslage ist für beide wirklich sehr gut», bestätigt Matthias Simmen.
Der ehemalige Spitzenläufer und heutige SRF-Experte traut vor allem der zweifachen Saisonsiegerin Selina Gasparin viel zu: «Sie ist in der Loipe stärker und erreichte im Sprint die achtbeste Laufzeit aller Athletinnen.» Im Gegensatz zum Weltcup, wo sie nach ihren Sprint-Siegen in der Verfolgung jeweils aus den Top 5 fiel, ist sie nun die Jägerin und nicht mehr die Gejagte. «Das ist ein mentaler Vorteil», denkt Simmen.
Laufen wie im Engadin
Zudem glaubt der Urner, dass nach dem 1. Rennen der Druck etwas von Selina Gasparin abgefallen sei. Die technisch und physisch anspruchsvolle Strecke im «Laura Biathlon und Ski Complex» kommt der 29-Jährigen entgegen. Auch die äusseren Bedingungen seien für die Gasparins perfekt, glaubt Simmen: «Die Höhe und die trockene Luft sind ähnlich wie im Engadin.»
Keine Fehler beim Schiessen
Die Distanz in der Verfolgung ist zwar nur 2,5 km länger als im Sprint (total 10 km), es wird aber doppelt so oft geschossen (insgesamt 20 Schüsse). Wer also am Schiessstand Nerven zeigt, hat im Normalfall keine Chance auf Edelmetall. Simmen: «Der Schiessstand hier ist relativ einfach. Mindestens 90 Prozent Trefferquote werden wohl gefordert sein, um Chancen auf eine Medaille zu haben.»