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Sotschi T. J. Oshie: Vier Penalty-Tore und ein Hype

Er hat mit seinen 4 versenkten Penaltys gegen die Russen die erste grosse Geschichte des Eishockeyturniers in Sotschi geschrieben: T. J. Oshie. Der US-Stürmer versetzte mit seinen Tricks im Bolschoi Eispalast nicht nur Barack Obama in Verzückung. Er löste einen regelrechten Hype aus.

Bis zum Samstagnachmittag war Timothy Leif Oshie, kurz T. J. genannt, ein x-beliebiger der 25 NHL-Spieler im US-Team. Keiner, der herausstach. Die klingenden Namen waren andere: Ryan Suter, Dustin Brown oder Patrick Kane beispielsweise. Seit dem 3:2-Vorrundensieg im Penaltyschiessen gegen Gastegeber Russland ist alles anders.

Ein amerikanischer Held

Oshie ist in aller Munde. Die US-Medien bejubeln den Stürmer der St. Louis Blues bereits als einen der grossen amerikanischen Olympia-Helden der Geschichte, Vergleiche zum «Miracle on Ice» werden gezogen. Der 27-Jährige wird von seinen Mitspielern und in den sozialen Medien mit Lob überschüttet. Seine Follower-Zahl auf Twitter ist in den 24 Stunden seit seinen 4 verwandelten Penaltys von 90'000 auf weit über 200'000 explodiert. Selbst Präsident Barack Obama schickte einen Gratulations-Tweet.

Nichts Neues mehr gewusst

Im Bolschoi-Stadion waren Oshie, der erst spät Aufnahme im US-Team gefunden hatte, zum Schluss die Ideen ausgegangen. Sein 6. Versuch war deshalb identisch mit dem 1. Versuch: ein flacher Handgelenkschuss ohne Finte zwischen die Beine des Goalies. Das Resultat war auch das selbe: ein Tor. Es war der Schlusspunkt hinter eine begeisternde One-Man-Show.

70 Prozent Trefferquote

Oshie ist in der NHL bekannt als trickreicher Penalty-Schütze. Von jenen Spielern, die in dieser Saison schon mindestens 8 Penaltys geschossen haben, weist der WM-Bronze-Gewinner vom letzten Jahr mit einer traumhaften Erfolgsquote von 70 Prozent (7 von 10) den höchsten Wert auf. Zum Vergleich: Einer seiner russischen Gegner, Alexander Owetschkin, hat in 14 Versuchen nur zweimal getroffen.

«Gute Spieler haben 3 oder 4 Varianten. Dieser Junge hat aber 7 oder 8», staunte Teamkollege Kane. In seinen ersten 5 Versuchen hatte Oshie gegen die Russen immer einen anderen Trick gezeigt. Selbst bei den beiden Fehlschüssen hatte er Sergej Bobrowski jeweils schön aussteigen lassen. «Ich wollte den Goalie verwirren. Das ist mir ziemlich gut gelungen», meinte der gefeierte Held.

Aufregende Heimkehr

Oshie ist übrigens ein waschechter Amerikaner. Er stammt den Anishinabe ab, amerikanischen Ureinwohnern. Sein indianischer Name «Keeway Gaaboo» bedeutet übersetzt «Coming Home». Seine Heimkehr nach den Spielen dürfte für Oshie ziemlich aufregend werden.

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