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Sotschi «Wir wollten dieses Edelmetall mehr»

Die Eishockeyanerinnen haben auf dem Weg zum ersten olympischen Edelmetall ihre kämpferischen Qualitäten eindrücklich unter Beweis gestellt. Mit einem furiosen Schlussdrittel sicherten sich die Schweizerinnen gegen Schweden Bronze.

«Wir standen mit dem Rücken zur Wand», beschrieb Lara Stalder die Situation zur zweiten Drittelspause. Die Schweiz hatte im Mittelabschnitt zwar besser ins Bronze-Spiel gegen Schweden gefunden, doch mit dem 0:2 just in dieser Periode den zweiten Gegentreffer einstecken müssen.

Die Ursache für den schlechten Start in die Partie fand Goalie Florence Schelling bei der mangelnden Erfahrung des Teams. «Wir waren extrem nervös. Noch niemand in diesem jungen Team hat zuvor um eine olympische Medaille gespielt.»

«Extrem hart gearbeitet»

In der Schweizer Garderobe fielen daraufhin deutliche Worte. «Da haben wir erst richtig realisiert, dass jetzt das letzte Drittel dieser Kampagne ansteht. Wir haben den ganzen Sommer extrem hart für dieses Ziel gearbeitet. Da ging es ganz einfach nicht an, uns von den Schwedinnen dermassen vorführen zu lassen», beschrieb Stalder die entscheidenden Momente in den Katakomben der Bolschoi-Arena.

«Wir hatten nur noch 20 Minuten Zeit, um unseren Medaillen-Traum zu verwirklichen», meinte Schelling. Die Torhüterin, welche im Turnierverlauf mehrfach brilliert hatte, wehrte gegen Schweden 28 Schüsse ab. Da trübte auch der unglückliche zweite Gegentreffer ihre Bilanz nur unwesentlich.

«Wollten das Edelmetall mehr»

Die Schweizerinnen nutzten die verbleibenden 20 Minuten eindrücklich. Sie übernahmen das Spieldiktat und erkämpften sich mit dem 4:3-Sieg verdient ihre erste olympische Medaille. Vor zwei Jahren hatte das Team bei der WM ebenfalls die Bronzemedaille geholt. «Wir wollten dieses Edelmetall letztlich mehr als unsere Gegnerinnen», lobte Phoebe Staenz, Torschützin zum 2:2, den Kampfgeist des Teams.

Das Bronze-Spiel war in gewissem Sinn ein Spiegelbild des gesamten Turniers. In der quasi bedeutungslosen Vorrunde mussten die Schweizer Eishockeyanerinnen dreimal unten durch. Im Viertelfinal waren sie aber bereit, als es gegen Gastgeber Russland ernst galt. Und auch nach der ehrenvollen 1:3-Niederlage gegen das haushoch favorisierte Kanada fanden sie als es zählte den Tritt wieder - erneut genau im richtigen Moment.

Das Maximum herausgeholt

Das Schweizer Frauen-Team holte in Sotschi das Maximum aus seinen Möglichkeiten heraus - die USA und Kanada spielen weiterhin in einer eigenen Liga. Die Eishockeyanerinnen bescherten der Schweizer Delegation die elfte Medaille bei den Olympischen Spielen, die zweite bronzene nach jener von Lara Gut in der Abfahrt.

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