Wenn einige aus der (jüngeren) Konkurrenz die Wunden einer harten Saison lecken, läuft er regelmässig zu Hochform auf: Zum unglaublichen 16. Mal hat sich Roger Federer heuer für die ATP Finals qualifiziert.
Mit Ausnahme seines Verletzungsjahres 2016 war er seit 2002 immer dabei. Sechsmal hat er gewonnen, vier weitere Male stand er im Final. Ein einziges Mal überstand er die Gruppenphase nicht (2008). Einige Meilensteine:
2002: Die Premiere
Drei Vorrunden-Siege (über Juan Carlos Ferrero, Jiri Novak und Thomas Johansson) gelingen dem an Nummer 6 gesetzten 21-jährigen Federer in Schanghai. Im Halbfinal ist gegen Lleyton Hewitt Schluss.
2003: Der 1. Sieg
Einen einzigen Satz gibt Federer auf dem Weg zum Triumph ab. Auch Andy Roddick, die damalige Weltnummer 1, hat in Houston nichts zu bestellen. Gleich zweimal bezwingt Federer Andre Agassi. Im Final überlässt er ihm nur 7 Games.
2005: Die bitterste Niederlage
Nach 4 Siegen, darunter einem 6:0, 6:0 über Gaston Gaudio im Halbfinal, trifft Federer im Endspiel auf David Nalbandian. Er führt mit 2:0 Sätzen. Trotzdem muss er nach 4:33 Stunden und einem 7:6, 7:6, 2:6, 1:6, 6:7 dem Argentinier gratulieren.
2011: Der Rekordsieg
Bei seinem 10. Auftritt – das Turnier ist inzwischen nach London gezogen – stemmt Federer bereits zum 6. Mal die Trophäe in die Höhe. Das bedeutet Rekord. Im Final bezwingt er Jo-Wilfried Tsonga. Es ist bis heute Federers letzter Masters-Titel.
2014: Der spektakulärste Sieg
Im Halbfinal trifft Federer auf Stan Wawrinka. Der Romand kann vier Matchbälle nicht verwerten, Federer setzt sich nach fast drei Stunden mit 4:6, 7:5, 7:6 (8:6) durch. Für Irritationen sorgt der «Cry-Baby»-Ruf von Mirka Federer gegen Wawrinka; dies wenige Tage vor dem Davis-Cup-Final gegen Frankreich.
2014: Die Absage
Einen Tag nach dem Sieg im Schweizer Duell tritt Federer nicht zum Final gegen Novak Djokovic an. Als Grund gibt er Rückenbeschwerden an, die er sich in der Schlussphase des Wawrinka-Spiels zugezogen habe.
Sendebezug: Radio SRF 1, 5.11.18, Abendbulletin