- Nach einem lockeren Halbfinal-Sieg ist Roger Federer voll auf Kurs zum 10. Turniersieg in Halle.
- Aussenseiter Pierre-Hugues Herbert (ATP 43) muss sich nach nur 62 Minuten mit 3:6, 3:6 beugen.
- Einzig David Goffin (Be/ATP 33) kann am Sonntag (ab 13 Uhr live auf SRF zwei) dem Schweizer den Jubiläumstitel noch streitig machen.
So leichtfüssig wie gegen Pierre-Hugues Herbert war Roger Federer die ganze Woche über nie unterwegs gewesen. Schon 326 Minuten hatte er auf dem Court gerackert. Auf seiner letzten Etappe ins 13. Halle-Endspiel wurde der 37-Jährige vom Schwerarbeiter zum Sprinter: Nach rekordverdächtigen 62 Minuten war die einseitige Begegnung bei schwülen Temperaturen beendet.
Trotz diesen zwei harten Matches in den Knochen war ich wieder total präsent.
«Das war souverän und nicht selbstverständlich nach diesen zwei harten Matches», resümierte Federer. Er habe gut variiert, wenig unerzwungene Fehler begangen und vor allem: «Ich war wieder total präsent!»
Bärenstark aufgeschlagen
Die Weltnummer 3 blieb bei eigenem Service unantastbar, gab überhaupt nur 5 Punkte als Aufschläger ab. Selbst setzte Federer den Franzosen nahezu in jedem einzelnen Aufschlaggame unter Druck.
Nach der problemlosen Satzführung hatte er im 1. Game des 2. Satzes bereits wieder 3 Breakchancen. Diesmal liess er sich etwas mehr Zeit bis zum Service-Durchbruch, der zum Stand von 4:3 Tatsache wurde. Fortan war der Widerstand seines überforderten Kontrahenten gebrochen.
Ein einziger Makel im Startsatz
Im 1. Umgang hatte der Favorit dem 28-jährigen Franzosen bei dessen erst 3. Halle-Teilnahme (der ersten seit 2014) den Schneid rasch abgekauft. Herbert kassierte schon in seinem 1. Aufschlaggame ein Break.
Zwar konnte er sich in der Folge steigern, primär bei eigenem Service. Doch dieses frühe Handicap liess sich nicht mehr wettmachen. Der 20-fache Major-Champion war in allen Belangen deutlich besser. Ausser: Sein Gegner schlug im Startsatz mehr Winner (9:7).
Ein positiver Referenzwert gegen Goffin auf Rasen
David Goffin (ATP 33) schaltete im anderen Halbfinal den um 11 Positionen besser klassierten Matteo Berrettini aus Italien aus. 8 Mal hat der Belgier schon Mass genommen am «Maestro» – und bis auf das vorletzte Mal stets verloren.
Die einzige Scharte, eine 3-Satz-Niederlage im Halbfinal des Saisonend-Turniers 2017 in London, wetzte Federer vor knapp einem Jahr in Cincinnati aus. Auf Rasen gab es vor 3 Jahren in Westfalen schon einmal ein Aufeinandertreffen: Der Baselbieter setzte sich im Viertelfinal 6:1, 7:6 durch.
Resultate
Sendebezug: SRF info, sportlive, 22.06.2019 15:30 Uhr