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Absage und Verletzungen «Enttäuscht und wütend»: Wawrinkas leidige Metz-Historie

Verletzungen, eine Marathon-Niederlage und ein Ärgernis: Stan Wawrinka und Metz – das ist noch keine Liebesgeschichte.

Stan Wawrinka.
Legende: Höhenflug von Verletzung jäh gestoppt Stan Wawrinka vor einem Jahr in Metz. Freshfocus/Panoramic/Mao

Auch in Paris-Bercy verpasste Stan Wawrinka den Befreiungsschlag – und agierte dabei unter anderem mit einem Doppelfehler bei eigenem Matchball gegen Dominic Thiem alles andere als abgebrüht. Aus seinen letzten 7 Partien gewann der Romand nur eine. In Metz soll diese Bilanz nun aufpoliert werden.

Eigentlich kann Wawrinka als letztjähriger Halbfinalist mit breiter Brust ins ATP-250-Turnier in Frankreich gehen. Doch irgendwie scheint seine Metz-Geschichte verhext.

2007: Bittere Erstrunden-Niederlage

Schon früh zeigten sich Wawrinkas «Marathon-Tendenzen», so auch in Metz: Als damals 22-Jähriger musste er sich 2007 Jo-Wilfried Tsonga in der 1. Runde erst nach zweieinhalb Stunden 7:6 (8:6), 4:6, 4:6 geschlagen geben. Dabei vergab er im 2. Satz 5 Breakchancen und liess sich im Entscheidungsdurchgang eine 1:4-Führung noch abjagen.

2014: Aushängeschild verärgert Organisatoren

7 Jahre später war Wawrinka bereits Sieger eines Grand-Slam-Turniers (Australian Open) und die Weltnummer 4. So freuten sich die französischen Organisatoren natürlich ungemein, als sich Wawrinka bereits Anfang Jahr für Metz einschrieb, und machten den 29-Jährigen zum Kopf ihrer Promotionskampagne.

Nur wenige Tage vor Beginn des Turniers trudelte beim Organisationskomitee dann eine E-Mail von Wawrinka ein: Er müsse die Teilnahme wegen Müdigkeit absagen. «Die Turnierdirektion ist extrem enttäuscht und wütend», schrieb das OK daraufhin. Turnier-CEO Yvon Gérard wollte zunächst gar juristisch gegen Wawrinka vorgehen, liess es dann aber bleiben.

2015 und 2022: Von Verletzungen zurückgebunden

Ein Jahr darauf nahm der reumütige Wawrinka – trotz erneut dichtgedrängtem Programm – diesmal Teil beim Hallenturnier in Lothringen. Nach einem erknorzten Auftaktsieg gegen Dustin Brown musste er sich vor seinem Viertelfinalspiel gegen Philipp Kohlschreiber doch wieder zurückziehen. Grund diesmal: Eine Verstauchung des rechten Knöchels, die er sich gegen Brown zugezogen hatte.

In den kommenden Jahren passte das Turnier dann nicht mehr in Wawrinkas Turnierplanung. Erst bei der letzten Austragung 2022 war er wieder am Start. Der mittlerweile 37-Jährige nahm Fahrt auf, bezwang unter anderem die damalige Weltnummer 4, Daniil Medwedew, und zog bis in den Halbfinal ein – sein erster nach zweieinhalb-jähriger Wartezeit. Diese Partie gegen Alexander Bublik dauerte dann aber nur 18 Minuten: Wawrinka gab aufgrund von Oberschenkelproblemen nach 4 Games auf.

2023: Bringt der Spanier mehr Glück?

16 Jahre nach seiner ersten Teilnahme schlägt Wawrinka in dieser Woche erst zum 4. Mal in Metz auf. Zum Auftakt wartet am Montagabend der Spanier Bernabe Zapata (ATP 81). Trotz der aktuellen Baisse kann der Schweizer immerhin mit dem Gedanken ins Turnier gehen, dass es in Metz eigentlich nur noch besser werden kann ...

ATP Metz

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 31.10.23, 07:30 Uhr ; 

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