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ATP-1000-Turnier in Madrid «Stoppball-König» Alcaraz stoppt auch Djokovic

  • Der Höhenflug von Shootingstar Carlos Alcaraz hält an, er gewinnt den Madrid-Halbfinal gegen Novak Djokovic 6:7 (5:7), 7:5, 7:6 (7:5).
  • Am Ursprung des Erfolgs beim ATP-1000-Turnier stehen so erfolgreiche wie sehenswerte Stoppbälle.
  • Im Final trifft der Spanier auf Alexander Zverev, der Stefanos Tsitsipas ausschaltete.

Immer wieder zeigte Carlos Alcaraz (ATP 9) in der «Caja Magica» Zauberschläge, vor allem seine gefühlvollen Stoppbälle garantierten ihm reihenweise sehenswerte Punkte. Doch nicht nur in der Hand, sondern auch im Kopf stimmte beim spanischen Youngster alles. Sonst hätte er kaum das Premierenduell mit Novak Djokovic für sich entschieden – notabene dank eines gewonnenen Tiebreaks im Entscheidungssatz. Und so liess Alcaraz nach 3:37 Stunden das Estadio Manolo Santana Kopf stehen.

Einen Tag nach Rafael Nadal hatte er den nächsten ganz Grossen aus dem Turnier geworfen. Nadal und Djokovic hintereinander besiegt: Das war auf Sand noch keinem Tennisspieler gelungen.

Chancen zum nächsten grossen Coup hatte sich der 19-Jährige schon vor der Kurzentscheidung erspielt. So vergab Alcaraz im Entscheidungssatz beim Stand von 2:1 gleich 3 Breakbälle. Auch bei 3:2 liess er 2 Gelegenheiten liegen, bei 5:4 konnte er gar einen Matchball nicht nutzen. Es schien so, als würde Djokovic, der zuletzt an den Folgen einer mysteriösen Stoffwechsel-Krankheit gelitten hatte, wieder einmal den Kopf aus der Schlinge ziehen können. In einem Abnützungskampf auf höchstem Niveau war es dann aber der 16 Jahre jüngere Alcaraz, der die Nerven behielt.

Alcaraz hatte vor den Augen der jubelnden Menge, die im Manolo Santana Stadion für Davis-Cup-Stimmung sorgte, furios losgelegt. Schon im allerersten Game der Partie kam er unter gütiger Mithilfe Djokovics, dem 2 Doppelfehler unterliefen, zum Break. Das konnte der Serbe freilich nicht auf sich sitzen lassen. In der Folge gestand er Alcaraz kein einziges unkompliziertes Aufschlagspiel mehr zu und glich beim Stand von 3:4 mit der 3. Gelegenheit zum Servicedurchbruch aus.

Djokovic zunächst der bessere Spieler

Weil kein weiteres Break mehr folgte, musste das Tiebreak entscheiden. Dort konnte sich der mittlerweile erstarkte Djokovic 7:5 durchsetzen. Nach einem 2:6-Rückstand kam Alcaraz in der Kurzentscheidung zwar noch einmal heran, musste nach einem Stolperer bei Djokovics 4. Satzball den 1. Durchgang schliesslich aber verloren geben. Gestohlen war der Satzgewinn keineswegs, Djokovic waren ganze 10 Punkte mehr gelungen.

Doch auch das konnte Alcaraz nicht von seinem Weg abbringen. Im 2. Satz schaffte er bei 6:5 das einzige Break des Durchgangs. Und immer wieder «nervte» er Djokovic mit punktgenauen Stoppbällen. Das sollte sich auch im Entscheidungssatz nicht ändern. In der Endabrechnung schlug Alcaraz 51 Winner (sein Gegner nur gerade deren 24). Etliche seiner Gewinnschläge waren dabei, wie es sich für den Spielort gehört: magisch.

Final gegen Zverev

Im Final am Sonntag trifft Alcaraz ab 18:30 Uhr auf den Deutschen Alexander Zverev, der Stefanos Tsitsipas (GRE) mit 6:4, 2:6 und 6:2 bezwang. Gewinnt Alcaraz das Turnier, so hätte er die Nummern 1, 3 und 4 der Welt geschlagen. Die Partie können Sie live in der SRF Sport App mitverfolgen.

ATP Madrid

srf.ch/sport, Livestream, 7.5.22, 16 Uhr ; 

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