Die sportliche Bilanz fiel für Nick Kyrgios diese Woche durchzogen aus. Die Weltnummer 32 gewann in der 1. Runde gegen Andreas Haider-Maurer (ATP 60) 6:1, 6:1. In der 2. Runde unterlag er Kei Nishikori (ATP 6) 6:1, 4:6, 4:6. Während seinem kurzen Aufenthalt in China sorgte Kyrgios vor allem abseits des Courts für mächtig Zündstoff. Ein Protokoll aus 3 Tagen in Schanghai:
Montag
Kyrgios trifft in Schanghai ein und nimmt den Platz in Augenschein. Sein Urteil: «Diese Unterlage ist sch.…» Die ATP quittiert die Bemerkung mit einer Verwarnung.
Dienstag
Der 20-Jährige bekommt eine Geldstrafe von 1500 Dollar aufgebrummt. Der Grund: Kyrgios leistete sich während der Partie gegen Haider-Maurer schon wieder eine verbale Entgleisung.
Mittwoch
Im Spiel gegen Nishikori begeht der Jungspund die nächste Verfehlung. In seinem Ärger schmettert er einen Ball mit hoher Geschwindigkeit Richtung Spielfeldbegrenzung – nur haarscharf an einem Linienrichter vorbei.
Als «gefährlich» beurteilt Schiedsrichter Mohamed Lahyani die Szene. Kyrgios ist etwas anderer Ansicht: «Unsportlich? Ich habe niemanden verletzt und der Ball flog nicht unmittelbar am Linienrichter vorbei.» Das Urteil der ATP-Offiziellen steht noch aus.
Ein weiteres Müsterchen seines aussergewöhnlichen Naturells zeigt Kyrgios kurz vor seinem Ausscheiden. Einen Punkt vor Nishikoris Matchball setzt er eine Challenge gegen seinen eigenen Aufschlag ein – um dem Japaner einen spektakulären Return-Winner nicht zugestehen zu müssen.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 11.10.2015 18:15 Uhr