Resultate
Jiri Vesely (ATP 55): Auf den Schultern dieses 1,98 m grossen Linkshänders ruhen die Hoffnungen sämtlicher Herausforderer Novak Djokovics auf der ATP-Tour.
Denn Vesely ist es in der 2. Runde des ATP-1000-Turniers in Monte-Carlo völlig überraschend gelungen, der Weltnummer 1 die erste Niederlage in diesem Jahr zuzufügen. Djokovic steht damit in der Saison 2016 bei einer Matchbilanz von 28:2 (4 Turniersiege). Ende Februar im Viertelfinal von Dubai hatte er wegen einer Augenverletzung aufgeben müssen.
Das ist der Beweis, dass niemand unschlagbar ist.
Sportlich bezwungen worden war der Serbe zuletzt an den ATP-Finals in London Ende 2015 in der Gruppenphase von Roger Federer (5:7, 2:6). Ausgerechnet zum Start der Sandplatz-Saison bekundet er nun nach beeindruckender Dominanz ungewohnte Anlaufschwierigkeiten.
Der Serbe ging nach der Partie hart mit sich ins Gericht. «Ich habe wirklich sehr, sehr schlecht gespielt. Ich fühlte mich überhaupt nicht frisch», versuchte Djokovic die Niederlage zu erklären. Es sei zwar schwierig, diese zu akzeptieren, gleichzeitig nahm er die Gelegenheit aber wahr, seinem Gegner zu gratulieren. «Er hat bewiesen, dass niemand unschlagbar ist», so die Weltnummer 1.
Mit Kämpferherz zum Coup
Vesely legte im 1. Duell mit dem 11-fachen Grand-Slam-Champion unerschrocken los und riss den Startsatz mit 6:4 an sich. Djokovic konterte zum 6:2. Im entscheidenden Durchgang geriet er erneut in Bedrängnis und konnte sich nicht mehr aus der Umklammerung seines erstaunlich abgeklärten Widersachers lösen.
Das 2. Break bestätigte der 22-jährige Aussenseiter und nach 126 Minuten verwertete er seinen 2. Matchball zum Sensationssieg. Es war auch darum ein Erfolg ohne Ansage: Denn vor dem Auftritt im Fürstentum war Vesely bei 6 von 8 Turnieren in der Startrunde gescheitert.
Sendebezug: Radio SRF 3, Bulletin von 18:00 Uhr, 13.04.2016