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Es ist davon auszugehen, dass Federer 2015 mehr oder weniger die gleichen Turniere bestreiten wird wie in der Vergangenheit (letztes Jahr waren es deren 17). 2013 trat er kurzfristig in Gstaad und Hamburg an. 2014 verzichtete er nach der Geburt der Zwillingsbuben auf Madrid. Unvorhergesehene Terminänderungen treten wie Verletzungen bei Federer aber höchst selten auf.
Fragezeichen um den Davis Cup
Offen ist in erster Linie, ob und in welcher Form Federer die Mission Titelverteidigung im Davis Cup bestreitet. Die Erstrundenpartie in Belgien ist auf Anfang März terminiert und kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn vorher und danach hat er in Dubai (Vorjahressieger) und Indian Wells (Vorjahresfinalist) Punkte zu verteidigen. Der Versuch, an die Weltranglistenspitze zurückzukehren, könnte für Federer Priorität haben.
René Stammbach, Präsident von Swiss Tennis, liess sich diesbezüglich Ende Dezember wie folgt zitieren: «Ich kann mir vorstellen, das Federer selektiv spielen wird. Es könnte auch sein, dass er alles oder gar nicht spielt.»
8. Titel in Wimbledon?
Ob sich Federer erneut ein Mammut-Programm wie 2014 zumutet, gilt es abzuwarten. 73 Einzelsiege feierte der Schweizer (so viele wie kein anderer), 11 Mal stand er in einem Final. Der Baselbieter spielte zudem einige Exhibition-Matches in Indien und das «Match for Africa». Hinzu kamen zusätzliche öffentliche Auftritte und Verpflichtungen. Dennoch konnte Federer auf ein äusserst erfolgreiches Spätjahr zurückblicken.
Den 18. Grand-Slam-Triumph, der ihm 2014 verwehrt blieb, dürfte er erneut anstreben. Nach Melbourne (ab 19. Januar) folgen wie gewohnt die French Open (ab 24. Mai), Wimbledon (ab 29. Juni) und die US Open (ab 31. August). Dem 8. Triumph in Wimbledon käme nach der dramatischen Fünfsatzniederlage gegen Novak Djokovic letzten Sommer noch mehr Bedeutung zu.
Sanfter Start in Brisbane
Mit 1585 Punkten Rückstand auf den Serben nimmt Federer das Tennis-Jahr in Angriff. Die Jagd auf die Nummer 1 beginnt ab dem 4. Januar beim ATP-250-Turnier in Brisbane. Der topgesetzte Federer, der bereits vor Ort trainiert hat, geniesst zunächst ein Freilos und trifft in der 2. Runde auf den Australier John Millman (ATP 156) oder einen Qualifikanten.
Nach der Final-Niederlage gegen Lleyton Hewitt bei seiner 1. Teilnahme vor einem Jahr könnte Federer den 83. Titel auf der Tour demzufolge mit einer Premiere verbinden.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 02.01.2014, 18:45 Uhr.