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Es sei kein Geheimnis, dass Roger Federer und Novak Djokovic sich nicht mögen würden, hatte Boris Becker vergangene Woche verlauten lassen. Er finde solche Kommentare «unnötig», meinte nun Federer in einem Interview mit der Berner Zeitung .
«Es ist bekannt, dass ich anfänglich mit Novaks Art auf dem Platz Mühe hatte, doch heute verhält er sich wunderbar und äusserst fair. Ich habe kein Problem mehr mit Novak», erklärte Federer.
Mir sagt niemand, wie ich mich verhalten muss
Dass er oft seine wahren Gefühle verberge, um von allen gemocht zu werden, verneinte Federer vehement. «Ach, Becker hat wirklich keine Ahnung. (...) Ich bin freundlich und höflich zu den Menschen, ohne dass ich mich verstellen muss. Klar, manchmal muss ich mich zusammenreissen, wenn ich müde oder nicht gut gelaunt bin – doch das gehört zum Job. Mir sagt jedenfalls niemand, wie ich mich verhalten muss», stellte der 33-Jährige klar.
Im ausführlichen Interview spricht Federer ausserdem über...
... den French-Open-Triumph von Stan Wawrinka: «Ich freute mich extrem für ihn. Die Bedeutung des French-Open-Titels ist gewaltig; das werden wir Schweizer vielleicht Jahrzehnte lang nicht mehr erleben. Nach dem Matchball erhob ich mich von der Couch und riss die Hände nach oben – fast, als hätte ich selber gewonnen. Es war wunderbar.»
... seine jüngste Baisse bei Grand-Slam-Turnieren: «Ich muss schauen, dass auch ich mein Niveau in den Endphasen dieser Turniere auf die nächste Stufe hieven kann. Das gelang mir zuletzt nicht; ich habe das Gefühl, in New York, Melbourne und vielleicht zuletzt auch in Paris wäre mehr drin gelegen. Aber: Solange ich gut spiele und Chancen kreiere, werde ich wieder nahe an die Titel kommen und auch mal den nächsten Schritt machen können, davon bin ich überzeugt.»
... die «Smartphone-Generation» : «Ich bin nicht einer, der dauernd online ist. Ich versuche, das Telefon so oft wie möglich wegzulegen. Ich will nicht in den Sog geraten. Man muss aufpassen, denn man kann die sozialen Netzwerke auch falsch nutzen. Man darf nicht alles sehen wollen und schon gar nicht alles glauben. Es geht darum, herauszupicken, was einem wichtig ist.»
... seine Abenteuer in Afrika : «Ich bin mal auf einem Strauss geritten und schon nach fünf Sekunden wieder runtergefallen (lacht) . Ich habe auch schon Krokodile gefüttert, aber ich bin grundsätzlich nicht so der Draufgänger – weder bei Achterbahnen noch beim Essen von merkwürdigen Dingen.»
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 15.6.2015, 18:45 Uhr.