Resultate
Mit neu gewonnenem Selbstvertrauen war Roger Federer vor einem knappen Jahr nach Wimbledon gereist. In Halle hatte er zum 6. Mal gewonnen. Statt den Schwung mitzunehmen, setzte es für Federer aber eine herbe Niederlage ab.
Ein altes Erfolgsrezept
Der Ukrainer Sergej Stachowski warf Federer auf dem Rasen von Wimbledon schon in der 2. Runde aus dem Turnier. Der Aussenseiter liess lange Ballwechsel gar nicht zu, sondern stürmte Mal für Mal ans Netz. Auch Federer will sich wieder vermehrt der Taktik verschreiben, die sein Coach Stefan Edberg in den 1990er Jahren erfolgreich anwendete: «Ich möchte mehr ‚Serve and Volley‘ spielen als früher, aggressiver agieren.» Ein Ausrutscher wie gegen Stachowski soll sich nicht wiederholen.
Die böse Erinnerung an 2013 täuscht aber über die Tatsache hinweg, dass Halle für Federer oft als Ausgangspunkt für Grand-Slam-Triumphe diente. Seinen ersten 4 Wimbledon-Siegen (2003 bis 2006) gingen stets die Titel in Halle voraus. Nur 2008 (Final) und 2013 blieb Federer nach Turniererfolgen in Deutschland die Krönung in Wimbledon versagt. Die Gelegenheit, zu alter Stärke auf Rasen zurückzufinden, bietet sich dem Schweizer am Donnerstag, wenn er in der 1. Runde in Halle auf den Portugiesen Joao Sousa (ATP 47) trifft.
Federer sucht Risiko
Am Out in den Achtelfinals der French Open studiert der 17-fache Grand-Slam-Sieger vor seinem Auftritt in Halle nicht zu sehr herum. «Wenn ich jetzt versuche, alles richtig zu machen, bringe ich gar keinen Ball mehr ins Feld. Vielmehr will ich mit Freude und Lust aufspielen und lieber etwas riskieren als zu zögern», so der Baselbieter. In der Kurzversion heisst das: Einfach mal draufhauen!