Nick Kyrgios gehört zu den besten Tennisspielern der Welt. Der Australier ist mit seinen 21 Jahren der jüngste Profi in den Top 20 (ATP 18). Doch an Kyrgios scheiden sich die Geister. Er ist bekannt für seine verbalen Ausrutscher und unmotivierten Auftritte auf und neben dem Feld.
Ich geniesse es, tun zu können, was immer ich will.
Jüngstes Beispiel: Sein Auftritt an der Medienkonferenz nach dem Achtelfinal-Out in Wimbledon gegen Andy Murray. Ein paar Auszüge:
- Wie er sich auf den Achtelfinal vorbereitet hat?: «Ich bin aufgewacht und habe Videospiele gespielt. Ob das die beste Vorbereitung ist? Ich weiss es nicht, aber es hat Spass gemacht.»
- Ob er gegen Murray sein Bestes gegeben habe?: «Nein.»
- Ob er Tennis geniesst oder es ihn frustriert?: «Ich liebe diesen Sport nicht. Aber ich weiss nicht, was ich ohne ihn machen würde. Ich weiss, dass ich das Talent habe, gute Sachen zu machen.»
- Ob er am Scheideweg seiner Karriere stehe und manchmal lieber davonlaufen würde?: «Ich habe soeben in der 4. Runde eines Grand-Slam-Turniers verloren, und nicht in der Qualifikation...pfff, was ist das denn für eine diabolische Frage?!»
- Warum er ohne Coach unterwegs ist?: «Ich geniesse die Freiheit und die Tatsache, tun zu können, was immer ich will.»
Seinen Auftritt eine Enttäuschung zu nennen, wäre weit untertrieben.
Die Reaktionen blieben natürlich nicht aus. Allen vor an John McEnroe , selbst das «Enfant terrible» des Tennissports in den 80er-Jahren, äusserte sich kritisch:
- «Es ist eine verdammte Schande. Er war mental nicht auf dem Platz.»
- «Es macht einfach keinen Sinn mehr. Kyrgios' Auftritt eine Enttäuschung zu nennen, wäre weit untertrieben.»
- «Er muss in den Spiegel schauen und sich überlegen, ob er ein Top-Spieler werden möchte.»
- «Ich hoffe er merkt, dass die Stunde geschlagen hat, bevor das Ganze chronisch und irreparabel wird.»
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Wimbledon