Novak Djokovic war der verdiente Sieger. Ab dem 2. Satz war der Serbe überlegen und dominierte Stanislas Wawrinka klar. Der Romand versuchte zwar alles, wirkte aber zum Ende einer langen Saison sichtlich müde, was er nach dem Matchball auch bestätigte: «Ich hatte heute zu wenig Energie und kam oft zu spät. Das macht gegen ihn einen grossen Unterschied.»
Die Nummer 8 der Welt produzierte insgesamt viel zu viele Eigenfehler (34 im ganzen Match) und stand oft nicht richtig zum Ball. Ganz anders sein serbischer Konkurrent: Djokovic steigerte sich nach verhaltenem Startsatz markant und spielte im 2. Durchgang praktisch fehlerlos.
«Es war mit Abstand mein bestes Match an diesem Turnier», freute sich Djokovic. Der Lohn ist am Montag der Final gegen Rafael Nadal, der am Nachmittag Roger Federer ebenfalls in 2 Sätzen bezwungen hatte.
Besserer Start für Wawrinka
Ärgerlich an Wawrinkas Niederlage war, dass der 28-Jährige gegen einen zu Beginn zurückhaltend aufspielenden Djokovic eigentlich den besseren Start erwischt hatte. Mit einem Punkt am Netz sicherte er sich das frühe Break zum 2:1. Doch der Serbe reagierte postwendend. Nach einem von 18 unerzwungenen Wawrinka-Fehlern im 1. Satz stand es 2:2.
Auch beim vorentscheidenden Serviceverlust zum 3:5 half der Schweizer mit einem Vorhandfehler kräftig mit. Im darauf folgenden Game kam der Lausanner nochmals zu einem Breakball, doch Djokovic holte sich den Satz mit 6:3.
Im 2. Satz chancenlos
Der 2. Durchgang war dann eine klare Sache. Djokovic nahm Wawrinka gleich das 1. Servicegame ab und war danach der eindeutige Chef auf dem Platz. Er spielte druckvoll und variantenreich und liess den Romand nicht mehr zurück in die Partie kommen.
Am Ende der 84-minütigen Begegnung wies die Match-Statistik bei Wawrinka 14 Winner und 34 unerzwungene Fehler aus. Djokovic totalisierte zwar weniger direkte Gewinnschläge (11), leistete sich aber 20 «unforced errors» weniger als sein Gegner. Für Wawrinka war es die 14. Niederlage de suite gegen den 26-Jährigen.
Am Montag zum 39. Mal Nadal - Djokovic
Statt eines möglichen Schweizer Endspiels bekommen am Montag die Fans in London das eigentliche Traum-Endspiel zwischen der Weltnummer 1 Nadal und der Weltnummer 2 Djokovic zu sehen. Im Head-to-Head führt der Spanier 22:16.