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ATP-Turnier in Genf Medwedew vor Sand-Debüt – Thiems nächster Anlauf

Beim ATP-250-Turnier in Genf ist die Teilnehmerliste prominent bestückt – trotz der Absage von Stan Wawrinka.

Daniil Medwedew.
Legende: Der grosse Star in Genf Daniil Medwedew. Imago / Zuma Wire

Mit Daniil Medwedew und dem Titelverteidiger Casper Ruud präsentieren die Geneva Open zwei Top-Ten-Stars. Nach der Absage von Stan Wawrinka ist die Schweizer Präsenz aber klein.

Vor einem Jahr gehörten die grossen Schlagzeilen Roger Federer, auch wenn seine Premiere beim ATP-Turnier im Genfer Eaux-Vives-Quartier nur ein Spiel dauerte. Auch diesmal stehen zwei Comebacks im Fokus.

Comeback nach Leistenbruch

Mit der Vergabe einer Wildcard an Daniil Medwedew ist den Turnierverantwortlichen ein eigentlicher Coup gelungen. Der 26-jährige Russe hatte im letzten Jahr bei den US Open seinen ersten Grand-Slam-Triumph gefeiert, war im Februar erstmals die Nummer 1 der Welt geworden, musste aber seit seiner Viertelfinal-Niederlage Ende März in Miami wegen eines Leistenbruchs pausieren.

Mittlerweile wieder hinter Djokovic die Nummer 2, gibt er in Genf sein Sand-Debüt in diesem Jahr – nur eine Woche vor den French Open.

Medwedew hofft auf Wimbledon-Teilnahme

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Daniil Medwedew hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, in Wimbledon an den Start gehen zu dürfen, obwohl das Turnier den russischen und weissrussischen Athleten die Teilnahme verboten hat. Diverse Spielerinnen und Spieler hatten sich gegen die Entscheidung der Organisatoren ausgesprochen. «Es ist eine schwierige Situation», meinte Medwedew in Genf. «Es geht für Wimbledon, die ATP und wohl auch die britische Regierung darum, die richtige Entscheidung zu treffen.»

Ruud und Shapovalov formstark

Länger war Dominic Thiem weg vom Fenster. Der zweifache French-Open-Finalist und US-Open-Champion von 2020 verlor bei seinem Comeback nach einer Operation am Handgelenk alle fünf Spiele. In Genf nimmt er den nächsten Anlauf.

Daneben kehren mit dem Titelverteidiger Casper Ruud (ATP 8) und Denis Shapovalov (ATP 15) auch die beiden Vorjahres-Finalisten an den Genfersee zurück. Der Norweger gewann zwei Monate später auch das Turnier in Gstaad und erreichte nun in Rom die Halbfinals (Niederlage gegen Djokovic). Auch der Kanadier Shapovalov zeigte sich mit einem Sieg über Rafael Nadal in guter Form.

Riedi statt Stricker?

Fehlen werden in diesem Jahr hingegen Schweizer Aushängeschilder. Stan Wawrinka, der das Turnier 2016 und 2017 gewonnen hatte, plante dank einer Wildcard einen Start. Der Waadtländer sagte dann aber nach seinen kräftezehrenden drei Matches in Rom, wo er erstmals nach seinen zwei Fussoperationen und nach fast 16 Monaten wieder auf der ATP Tour ein Spiel gewonnen hatte, kurz vor der Auslosung am Freitagabend ab.

Federer fehlt noch immer verletzt, und der letztjährige Überraschungsmann Dominic Stricker, der mit einer Wildcard bis in den Viertelfinal vorgestossen war, ist mittlerweile gut genug klassiert (ATP 177), um diese Woche in Paris die Qualifikation spielen zu können.

Die Kastanien aus dem Feuer holen sollen dieses Jahr der 20-jährige Zürcher Leandro Riedi (ATP 301) und Lokalmatador Johan Nikles (ATP 317). Riedi «erbte» die Wildcard von Wawrinka, der Genfer Nikles überstand die Qualifikation und schaffte es damit erstmals aus eigener Kraft in das Haupttableau eines ATP-Turniers. Die Auslosung wollte es so, dass die beiden Einheimischen schon in der 1. Runde aufeinandertreffen.

Resultate

SRF zwei, sportflash, 13.05.2022, 22:55 Uhr ; 

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