Alexander Ritschard hat in Gstaad für eine Premiere gesorgt. Erstmals überhaupt konnte der 28-jährige Zürcher eine Partie im Hauptfeld eines ATP-Turniers für sich entscheiden. Der Exploit gelang dem mit einer Wildcard angetretenen Ritschard (ATP 190) gegen den an Nummer 8 gesetzten Portugiesen Joao Sousa (ATP 58). In 92 Minuten setzte sich der Aussenseiter mit 6:3 und 6:3 durch.
Im 1. Satz gelang dem Schweizer Davis-Cup-Spieler das entscheidende Break zum 4:3. Zu Beginn des 2. Durchgangs musste er zwar selber zum ersten und einzigen Mal seinen Aufschlag abgeben. Vom 1:3 zum 6:3 nach gut eineinhalb Stunden holte er sich gegen den Sandplatz-Spezialisten und Genf-Finalisten aus Portugal aber 5 Games in Folge.
Lohn fürs Durchhalten
«Das ist ein super Erlebnis», freute sich Ritschard. «Ich hatte meinen Spielplan, und den habe ich steinhart durchgezogen.» Da er einige Jahre in Florida gelebt habe, wo es sehr feucht ist, habe ihn auch die Hitze nicht gestört.
Ritschard ist ein Spätzünder, auch weil er in den USA vier Jahre studierte und von vielen schweren Verletzungen geplagt wurde. «Letztes Jahr war ich nahe am Aufgeben.» Nun ist er froh, hat er es nicht getan. Er darf sich auch in der 2. Runde durchaus Chancen ausrechnen, wenn er auf den Spanier Jaume Munar (ATP 63) trifft.