Die Ambiance, die Emotionen, die Anspannung – es sind diese Momente, für die Stan Wawrinka den langen Leidensweg bis zu seinem Comeback gegangen ist. Nach 13-monatiger Verletzungspause kehrte der Romand in Monte Carlo auf die grosse Tennisbühne zurück.
«Spiele wie heute sind der Hauptgrund, dass ich noch einmal alles daran gesetzt habe, zurückzukommen. Mit Fans, einer tollen Stimmung, ja gar Gänsehaut – es war sehr schön», fasste Wawrinka seine Gefühle zusammen.
Stärker als gedacht
Auch wenn der Sieg gegen den unberechenbaren, aber auf Sand nicht gerade stilsicheren Alexander Bublik (ATP 36) in Griffweite war, hatte sich Wawrinka nichts vorzuwerfen. Zu weit ist der 37-Jährige noch von seiner Bestform entfernt. Dennoch sagt er: «Die positiven Dinge überwiegen. Ich habe heute weit mehr zeigen können, als ich im Vorfeld gedacht hätte.»
Der Weg ist für den dreifachen Grand-Slam-Champion aktuell das Ziel. «Ich bin mir bewusst, dass ich sowohl physisch, mental als auch vom Spielerischen her noch nicht bereit bin», so Wawrinka. Er hetze dem Zug gewissermassen noch hinterher.
Vom Mentalen her war es wichtig für mich, diese Turniere zu spielen.
Dennoch seien die Auftritte in Monte Carlo und zuletzt beim Challenger-Turnier in Marbella wertvoll gewesen: «Ich wollte mir unbedingt ein Ziel für meine Rückkehr setzen. Für mein jetziges Niveau war das vielleicht etwas früh, dessen bin ich mir bewusst. Vom Mentalen her war es aber wichtig für mich, diese Turniere zu spielen.»
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Sollte Wawrinka eine Agenda führen, das Wort «Training» dürfte in den nächsten Wochen das Gros der Kalendereinträge ausmachen. «Ich habe noch viel Arbeit vor mir», gibt der Lausanner unumwunden zu. Er werde erst auf die Tour zurückkehren, wenn er dazu bereit sei. Der Auftritt in Monte Carlo habe aber definitiv wieder Lust auf mehr gemacht.