Dass Peter Gojowczyk in Basel überhaupt im Hauptfeld steht, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Nummer 112 der Welt musste am Rheinknie den Weg über die Qualifikation antreten – und dort war er alles andere als Favorit.
Dem Sieg gegen Aufschlaghüne Ivo Karlovic (ATP 102) liess Gojowczyk eine Machtdemonstration gegen Casper Ruud (ATP 61) folgen. Nur gerade zwei Games musste der Münchner dem in der Qualifikation als Nummer 1 gesetzten Norweger überlassen – angesichts der letzten Wochen ein nicht zu verachtender Erfolg für den 30-Jährigen.
Unverhofft im Scheinwerferlicht
Seit seinem Halbfinalvorstoss in Washington Anfang August hatte «Gojo» hartes Brot zu essen. An sechs Turnieren in Folge bezog der Rechtshänder eine Auftaktniederlage. An den US Open, in Tokio und in Schanghai jeweils in der Quali, in Metz, Zhuhai und zuletzt in Antwerpen in der 1. Runde.
Der Vorstoss ins Haupttableau von Basel kommt für den Deutschen einem kleinen Befreiungsschlag gleich. Läuft alles normal, dürfte sich die Hürde Roger Federer am Montagabend aber als zu hoch erweisen. Immerhin trifft der schlechtklassierteste Spieler des Tableaus auf den besten.
Nichts zu verlieren
Auch die Herzen des Publikums werden Gojowczyk in Basel nicht zufliegen, was angesichts des Auftritts des «Maestros» in seiner Heimat keine Überraschung ist. Zu verlieren hat der Deutsche gegen Federer absolut gar nichts. Dass er in Basel bereits zwei Spiele absolviert hat und seit langem wieder einmal Selbstvertrauen tanken konnte, dürfte für Gojowczyk zudem ein Vorteil sein.
Die bisherigen beiden Begegnungen gegen Federer hat Gojowczyk zwar verloren. 2018 in Cincinnati unterlag er 4:6, 4:6, im März in Indian Wells 1:6, 5:7. Beide Male liess er mehrere Möglichkeiten auf einen Servicedurchbruch ungenutzt. Der Qualisieg gegen Karlovic könnte ihm zumindest hinsichtlich seines Returnspiels Auftrieb gegeben haben.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 21.10.2019, 18:30 Uhr