- Cedrik-Marcel Stebe und Albert Ramos machen den Gstaad-Titel untereinander aus.
- Nach zweistündiger Regenpause behält der Deutsche gegen den um über 400 Ränge besser platzierten João Sousa die Nerven und siegt am Ende in knapp 2 Stunden 3:6, 6:1, 6:2.
- Auch Ramos darf die letzten beiden Punkte gegen Landsmann Pablo Andujar erst nach einem 30 Minuten dauernden witterungsbedingten Unterbruch ins Trockene bringen.
‹Märchen› trifft es ganz gut.
Das ATP-Turnier in Gstaad erhält einen überraschenden, aber definitiv bemerkenswerten Final. Um den Thron im Berner Oberland duellieren sich Cedrik-Marcel Stebe und Albert Ramos. Vor allem der 3-Satz-Sieg des Deutschen ist gleich in mehrfacher Hinsicht verblüffend:
- Vor Gstaad hatte Stebe nach einer Handgelenk-Verletzung und insgesamt 3 Operationen seit September 2017 keine ATP-Partie mehr gewonnen.
- Von diesen Rückschlägen im Ranking auf Rang 455 zurückgespült, eliminierte er der Reihe nach Corentin Moutet (Nummer 8 des Turniers), Jiri Vesely, Thomas Fabbiano und nun auch noch Sousa.
- Weil der Viertelfinal gegen Fabbiano wegen Regens auf den Samstag verschoben worden war, musste der Deutsche schon vor seinem Halbfinal 2 Stunden ackern.
«Der Begriff ‹Märchen› trifft es ganz gut», schilderte Stebe nach seinem Sieg seine Gefühlslage. Dem Deutschen war auch nach 4 Stunden Tennis an diesem Tag kaum Müdigkeit anzumerken. Immer wieder brachte Stebe Sousa mit präzisen Slices in die Bredouille. Mit dem 3. Matchball spielte sich der 28-Jährige in seinen ersten Final auf ATP-Ebene. Zuvor war Geduld gefragt gewesen. Nach nur 3 gespielten Games folgte eine zweistündige Regenpause.
Auch Ramos mit Zwangspause
Zwei Punkte hatten zuvor im 1. Halbfinal Ramos gegen Pablo Andujar zum Sieg gefehlt, als der Himmel über Gstaad seine Schleusen öffnete. Fluchtartig mussten die beiden Spanier den Platz verlassen, die Partie wurde unterbrochen.
Rund 30 Minuten später präsentierte sich das Berner Oberland wieder von seiner schönen Seite. Ramos hatte dennoch keine Lust, noch einen Umweg einzulegen. Die Weltnummer 85 sicherte sich bei Aufschlag des Gegners umgehend die zwei fehlenden Punkte und siegte damit 7:6 (7:3), 6:4.
Andujar hatte im 1. Satz mit seiner insgesamt 6. Breakchance den Servicedurchbruch geschafft, gab das Break aber umgehend wieder preis. Im Tiebreak geriet er schnell vorentscheidend mit 0:4 in Rücklage. Im 2. Satz hielt Andujar gut mit, die Regenpause spielte aber schliesslich Ramos in die Karten. Ramos steht damit ohne Satzverlust im Final.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.07.2019 11:00 Uhr