Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

In einem denkwürdigen Final Starker Del Potro stoppt Federer

  • Roger Federer unterliegt Juan Martin del Potro in einem nervenaufreibenden Final von Indian Wells in über zweieinhalb Stunden mit 4:6, 7:6, 6:7.
  • Damit reisst Federers Serie von 17 Siegen am Stück. Del Potro steht neu bei 11 Siegen in Serie.
  • Eine ultraknappe Hawk-Eye-Entscheidung im Tiebreak des 2. Satzes sorgt für Emotionen.

Federer jubelte im Tiebreak des 2. Satzes bereits über den Satzausgleich und lief zurück zum Seitenwechsel. Doch er wurde vom Schiedsrichter zurückgepfiffen – Del Potros Challenge hatte Federers Ass um Millimeter im Out gesehen.

Doch der Baselbieter steckte nicht auf, wehrte gar noch einen Matchball ab und verwandelte wenig später seinen bereits 7. Satzball zum 10:8 im Tiebreak – und zum Satzausgleich.

«Chum jetze» bringt erste kleine Wende

Zuvor hatte die Partie auf allerhöchstem Niveau hin- und hergewogen. Bereits zu Beginn des 2. Satzes hatte Federer, begleitet von einem «Chum jetze» aus tiefster Kehle, zwei Breakbälle abgewehrt – dies kurz nachdem er den 1. Satz verloren hatte.

Wer jetzt auf eine Wende hoffte – weit gefehlt! Weiter musste Federer bis zum Äussersten fighten, die Punkte immer mehrmals gewinnen. Kurz vor dem Tiebreak vergab er auch noch seine ersten zwei Break- und gleichzeitig Satzbälle – das schlechtestmögliche Vorzeichen.

Endspurt-Drama entscheidet

Im Entscheidungssatz konnte Federer dann seine Fehlerzahl minimieren, schlug Winner da, wo er in den ersten beiden Sätzen den Ball noch neben die Linie gesetzt hatte. Und wie so oft schien der Schweizer zum richtigen Zeitpunkt auf dem Peak seiner Leistung angekommen zu sein: Er breakte Del Potro zum 5:4 und konnte zum Turniersieg aufschlagen.

Doch das Drama wollte nicht enden: Federer vergab bei eigenem Aufschlag zwei Matchbälle, wenig später musste das Tiebreak entscheiden.

Und plötzlich war Federer völlig von der Rolle, verschlug reihenweise Bälle und verhalf Del Potro mit einem Doppelfehler gleich zu 5 Matchbällen. Der Argentinier verwertete seinen zweiten und holt sich den Titel in der kalifornischen Wüste.

Premiere für «Delpo»

Neun Jahre nach seinem bislang einzigen Grand-Slam-Titel (US Open) gewann Del Potro damit mit 29 Jahren erstmals ein Masters-1000-Turnier. Federer derweil muss auf seinen 98. Turniersieg auf ATP-Stufe warten – zeigte am Ende aber einmal mehr Grösse.

«Ich habe die Woche trotz der Finalniederlage genossen», so Federer bei der Siegerehrung. Der Weltranglistenerste gönnte dem Gegner den Grosserfolg: «Du hast verdient gewonnen», so Federer zu Del Potro, «du warst heute der bessere Spieler, auch wenn uns am Ende nur ganz wenige Punkte trennten.»

Video
Federer: «So zu verlieren tut extrem weh im Moment»
Aus Sport-Clip vom 19.03.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 40 Sekunden.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.03.18, 21:00 Uhr

Meistgelesene Artikel