Mit dem Racket kann Kei Nishikori eigentlich alles. Seine Grundlinienschläge haben schon manchen Kontrahenten zermürbt, seine beidhändige Rückhand gehört zu den besten auf der Tour. Das weiss auch sein Viertelfinal-Gegner in Paris-Bercy, Roger Federer:
Dass Nishikori, vor genau 10 Jahren zum Newcomer des Jahres gekürt, dennoch «erst» 11 ATP-Titel eingeheimst hat, liegt nicht an seinen Schlägen. Vielmehr ist das Problem im mentalen Bereich zu orten: In wichtigen Partien versagen dem Japaner die Nerven. Dies unterstreicht die bittere aktuelle Final-Serie: 9 Endspiele in Folge hat «Special Kei» verloren.
Del Potros passiver Einfluss
Eine Art Endspiel wäre auch die Partie gegen Federer im Hinblick auf die ATP-Finals. Wäre, denn: Nishikori, aktuell auf dem undankbaren 9. Platz Race-to-London-Ranking klassiert, dürfte auch bei einer Niederlage das London-Ticket lösen. Juan Martin del Potro wird sich laut Tennismagazin Insideout nicht rechtzeitig von seiner Kniescheibenfraktur erholen. Das hat wohl auch Nishikori vernommen.
Del Potro könnte die Ausgangslage also ohne aktives Einwirken entscheidend beeinflussen. Auf der einen Seite Federer, der aktuell mit seinem ersten Service hadert. Gegenüber die «Wand» Nishikori, plötzlich mit einer komfortableren Situation ausgestattet. Die letzten 5 Partien gingen allesamt an Federer (gesamt 6:2). Hält die Serie?
ATP Paris-Bercy
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 1.11.2018, 19:30 Uhr