Abseits des grossen Trubels rund um die erstmalige Teilnahme Roger Federers beim ATP-250-Turnier in Genf bereitet sich auch Dominic Stricker auf eine besondere Premiere vor. Der 18-Jährige tritt mit einer Wildcard im Parc des Eaux-Vives an.
Nach dem French-Open-Sieg bei den Junioren und dem völlig überraschenden Turniersieg Ende März am Challenger-Turnier in Lugano sind die Erwartungen in den Teenager bereits gross. Dass die Weltnummer 421 bisher noch nie auf höchster ATP-Stufe antrat, geht dabei leicht vergessen.
Schwierige Aufgabe gegen Cilic
«Ich schaue, was möglich ist», sagt Stricker vor dem Turnier. Er wolle die Feuertaufe vor allem geniessen, ohne sich selbst unter Druck zu setzen. Mit Marin Cilic (ATP 43) trifft er schliesslich auch gleich auf einen Grand-Slam-Sieger. «Ich freue mich, dass ich hier spielen darf. Es wird sicher ein Hammer-Erlebnis, ich habe natürlich aber auch Respekt.»
Die spezielle Situation mit nur wenigen Zuschauern auf den Tribünen, die Tatsache, dass sein Coach Sven Swinnen ausgerechnet jetzt krankheitsbedingt ausfällt, die Anwesenheit Federers – all dies scheint Stricker vor seinem Debüt nicht aus der Ruhe bringen zu können.
Rosset: «Lassen wir ihn sich entwickeln»
«Er wird sicher ein bisschen aufgeregt sein, aber dieses Spiel entscheidet nicht über seine Karriere», sagt auch Davis-Cup-Captain Severin Lüthi. Und Marc Rosset, der den Werdegang des jungen Schweizers ebenfalls beobachtet, mahnt vor überzogenen Erwartungen. «Lassen wir ihn sich entwickeln. Wenn er immer wieder als nächster Federer oder Wawrinka bezeichnet wird, hilft das sicher nicht.»
Federer, mit dem Stricker letztes Jahr in Dubai mehrfach trainiert hat, habe ihm einige Tipps gegeben und ihm aufgezeigt, was auch abseits des Platzes auf ihn zukomme, erzählt der Nachwuchssportler des Jahres 2020. «Es ist ein Traum, im gleichen Tableau zu sein wie Roger.»