Hubert Hurkacz schaffte am Sonntag etwas, was selbst dem grossen Rafael Nadal nie gelungen ist: Er gewann das ATP-1000-Turnier von Miami. Während der Spanier – seines Zeichens 35-facher Gewinner von 1000er-Turnieren – in Florida noch nie triumphieren konnte (trotz 5 Finals), sicherte sich der Pole in seinem 1. Miami-Endspiel sogleich den Pokal.
Hurkacz stürmte in überragender Manier zum Titel. Er schlug nicht nur im Final mit Jannick Sinner das grösste Tennis-Talent in 2 Sätzen. Zuvor hatte der 24-Jährige schon Stefanos Tsitsipas (ATP 5) und Andrej Rublew (ATP 8) eliminiert.
Die Gelegenheit beim Schopfe gepackt
Durch die Abwesenheit der Topstars Novak Djokovic (ATP 1), Nadal (ATP 2), Dominic Thiem (ATP 4) und auch Roger Federer (ATP 6) malten sich zahlreiche Spieler der «zweiten Garde» Chancen auf den grossen Coup aus. Auch Sinner, der nach dem verlorenen Final sagte: «Ich wollte gewinnen. Wir alle wussten, dass Rafa, Roger und Novak nicht spielen. Das war eine grosse Chance für viele Spieler.» Doch während sich der Südtiroler im Endspiel etwas verkrampfte, zog Hurkacz sein Ding bis zum Ende durch.
Was kommt noch?
Mit seinem mit Abstand grössten Sieg der Karriere hievte sich Hurkacz nicht nur im ATP-Ranking in ganz neue Sphären. Auch auf mentaler Ebene hat sich bei der neuen Weltnummer 16 einiges getan: «Dieser Turniersieg gibt mir eine Extraportion Motivation und Selbstvertrauen. Ich habe einige ganz heikle Momente überstanden hier.»
Dass er sich im mentalen Bereich bereits auf einem guten Level befindet, verdeutlicht die Tatsache, dass Hurkacz in dieser Saison sämtliche Tiebreaks für sich entschieden hat (6). Daneben steht seine Final-Bilanz auf der Tour inzwischen bei 3:0.
Miami fast wie ein Heimspiel
Hurkacz kam in Miami auch entgegen, dass er sich mit den Bedingungen in Süd-Florida bestens auskennt. 2020 verbrachte er dort rund ein halbes Jahr. Und im Januar gewann der Pole den 250er-Event in Delray Beach. Mit dem Finalsieg am Sonntag gegen Sinner schraubte Hurkacz seine Matchbilanz 2021 in Florida auf 11:0. «Ich habe im Frühling und im Sommer bei den heissesten Bedingungen trainiert. Das hat mir jetzt geholfen», sagte der frischgebackene Miami-Champion.