Vorwerfen kann sich Roger Federer nicht viel. Der Baselbieter spielte in Toronto ein gutes Turnier und war auch im Final gegen Jo-Wilfried Tsonga in beiden Sätzen nah dran. Er traf aber auf einen formstarken Gegner, der zuvor schon Novak Djokovic und Andy Murray bezwungen hatte.
«Ein ganz neues Turnier»
Und der einen Vorteil hatte: Im Unterschied zu Federer kannte der Franzose die Umstände in der Nachmittags-Session. «Die Bedingungen waren schwierig für mich. Es war schneller als in den Night Sessions», analysierte Federer nach dem Final. «Das war wie ein neues Turnier für mich.»
4 Top-Finals, 4 Niederlagen
Zum 4. Mal in diesem Jahr hat der Schweizer nun einen wichtigen Final verloren. In Indian Wells und Wimbledon war er Novak Djokovic unterlegen, in Monte Carlo Stan Wawrinka. Zwei Jahre ist es schon her, seit Roger Federer ein grosses Turnier (Grand Slam, World Tour Finals, ATP 1000) gewonnen hat. 2012 setzte er sich in Cincinnati durch.
«Big points» und «big games» zu gewinnen, war lange Roger Federers grosse Stärke. Im Toronto-Final war dies nicht der Fall. Sein wichtiges 6. Aufschlagsgame im 1. Satz brachte er nicht durch, im Tiebreak des 2. Umgangs hielt er bis zum 3:3 mit, ehe er 4 Punkte in Folge verlor.
Mühe als Returnspieler
Den Gegner - und vor allem dessen Service - zu lesen, war ein weiterer entscheidender Faktor bei Federers früheren Siegesserien. Gegen Tsongas Aufschlag war er weitgehend chancenlos und konnte sich keinen Breakpunkt erarbeiten.
«Jo servierte stark. Und wenn er das tut, ist es immer hart», meinte Federer. «Aber auf seinen 2. Aufschlag müsste ich eigentlich mehr Druck ausüben können.» Insgesamt machte er als Returnspieler nur gerade 15 Punkte.
Nun nach Cincinnati
Nun folgt für Federer das Turnier in Cincinnati, der Stätte seines letzten grossen Sieges. Auf Tsonga kann er frühestens im Final treffen.
Grosse Turniersiege der letzten 2 Jahre
Novak Djokovic | 11 |
Rafael Nadal | 9 |
Andy Murray | 3 |
Stan Wawrinka | 2 |
Roger Federer | 1 |
David Ferrer | 1 |
Jo-Wilfried Tsonga | 1 |
Sendebezug: SRF zwei, 10.8.14, «sportlive», 21:00 Uhr