«Das ist mit Abstand der wichtigste Titel, den ich bisher gewonnen habe. Ich kann es kaum beschreiben, es ist unglaublich», sagte Alexander Zverev bei der Siegerehrung.
Wie gelöst der Deutsche nach dem grössten Erfolg seiner Karriere war, zeigte die Schmunzel-Episode bei der Zeremonie (im Video oben). Denn plötzlich wurde das Mikrophon abgestellt, doch Zverev rettete die Situation mit Geduld, Charme und Witz.
Ein Star ist geboren.
Landsmann Boris Becker zog als Kommentator der BBC seinen Hut vor Zverev. «Ein Deutscher mit Humor, der reden und über sich selbst lachen kann - ein Star ist geboren», sagte Becker, der von Zverev als letzter deutsche Sieger des Saisonfinales (1995) abgelöst wurde.
Anerkennung gab es auch von Gegner Djokovic. Der bis zum Final in einer eigenen Liga spielende Serbe, der Zverev am Mittwoch noch deutlich geschlagen hatte, lobte seinen Bezwinger: «Du hast so viel besser gespielt als im Gruppenspiel. Du bist noch immer so jung, du hast eine unglaubliche Karriere vor dir.»
Startschuss zu einer grossen Laufbahn?
In der Vergangenheit gab es immer wieder überraschende Finals-Sieger wie David Nalbandian, Nikolai Dawydenko oder im letzten Jahr Grigor Dimitrov, die dann nicht mehr viel rissen. Bei Zverev, der auf Platz 4 der Weltrangliste vorstossen wird, dürfte dies anders sein.
Das läuft doch ganz okay.
Er hat alles, um in absehbarer Zeit auch Grand-Slam-Turniere zu gewinnen. Ein wichtiges Puzzleteil ist Ivan Lendl, der erst im Juni als Coach zu Zverevs Team stiess. «Das läuft doch ganz okay», meinte der Deutsche bei der Siegerehrung an die Adresse Lendls gerichtet.
Dies entlockte der stoischen, ehemaligen Nummer 1 den Anflug eines Lächelns. Er könnte in Zukunft noch öfter Mühe haben, ein Lachen zu unterdrücken.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 18.11.2018, 19:00 Uhr.