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Stimmen zum Indian-Wells-Final Federer: «Bei uns gibt's halt keine Unentschieden»

Roger Federer zeigt sich nach der verpassten Titelverteidigung in Indian Wells enttäuscht, gleichzeitig aber auch stolz.

Ein Punkt trennte Roger Federer beim Stand von 5:4 und 40:15 im Entscheidungssatz von der erfolgreichen Titelverteidigung in Indian Wells. Die Tatsache, dass er eine Hand schon am Pokal hatte, machte dem Schweizer dann auch am meisten zu schaffen:

Über eine ganze Saison gewinne ich wahrscheinlich über 90 Prozent meiner Aufschlagspiele. Deshalb tut es in dem Moment extrem weh.
Autor: Roger Federer

Trotz allem war Federer zufrieden mit seinem Final-Auftritt. Es sei ein «harter Fight» gewesen bei einer «lässigen» Atmosphäre im Stadion. Obschon Federer seinem Gegner Juan Martin Del Potro über weite Strecken ebenbürtig war, sah der Schweizer den Argentinier als verdienten Sieger:

Zum Schluss war Del Potro doch ein bisschen besser als ich.

Nach dem Verlust des 1. Satzes haderte Federer vor allem im 2. Durchgang gelegentlich mit dem Schiedsrichter. Dies sei aber nur eine Taktik, um irgendwo Energie zu tanken. Diese könne auch von einem Zuschauer, vom Coach oder vom Gegner selber kommen: «Ich musste einfach etwas suchen, um zurück in das Spiel zu finden», meinte Federer. Für den 20-fachen Grand-Slam-Champion gehört das dazu.

Man kann nicht immer zufrieden sein mit der Schiedsrichter-Leistung. Mit meiner eigenen ja auch nicht.

Del Potro zeigte sich nach seinem Coup überglücklich und erleichtert. Vor allem auch, weil ihm der Final auch mental alles abverlangte:

Roger und ich waren während des gesamten Spiels nervös. Wir haben das beide auf dem Platz gespürt.
Autor: Juan Martin Del Potro

Die ungebrochene Anspannung sei auch Schuld an den Diskussionen mit dem Unparteiischen, so der Argentinier. «Er hat in wichtigen Momenten wichtige Entscheidungen getroffen, die das Ergebnis unter Umständen hätten beeinflussen können». Del Potro gab zu, dass er das Lamentieren brauchte, um sich zu pushen:

In den Finals reicht es nicht, bloss gutes Tennis zu spielen. Man muss auch andere Wege finden, um zu gewinnen.

Zum Schluss räumte der neue Indian-Wells-Champion ein, dass er sich gerne mit Federer duelliert, insbesondere in Finals. Er spiele immer gut gegen den Schweizer, die Stimmung sei immer angeheizt und er liebe das, meinte der 29-jährige Del Potro nach seinem 4. Final-Sieg gegen Federer.

Kampf um Nr. 1 geht in Miami weiter

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Nach der Final-Niederlage gegen Juan Martin Del Potro beträgt Roger Federers Vorsprung auf Rafael Nadal in der Weltrangliste neu «nur» noch 290 Punkte. Um auch nach dem ATP-1000-Turnier in Miami an der Weltranglisten-Spitze bleiben zu können, muss Federer mindestens bis in den Viertelfinal vorstossen.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.03.2018, 21:00 Uhr,

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