Roger Federer ist bekannt dafür, die Punkte möglichst schnell zu entscheiden. Wenn möglich schon mit dem Aufschlag, ansonsten aber sicher mit der Vorhand hinterher. Eine Spielphilosophie, die auf seinen nächsten Gegner an den Swiss Indoors gar nicht zutrifft. Denn die grosse Stärke von Gilles Simon liegt darin, seine Gegenspieler in möglichst zermürbende Rallies zu verwickeln.
«Gilou», der alte Bekannte
Die entscheidende Frage im 9. Duell der Beiden wird sein: Schafft es Simon überhaupt, den Ball im Spiel zu halten und den Schweizer zu Fehlern zu zwingen? Oder macht Federer dermassen Druck, dass sich der Franzose nicht befreien kann? Der «Maestro» kündigte nach seinem Achtelfinal-Sieg bereits an, dass er «mehr vorwärts gehen» werde und weniger «nach links und rechts».
Mit seinem monotonen Tennisspiel konnte Simon in der Vergangenheit bereits einige Erfolge sammeln. Insgesamt 14. Turniersiege stehen beim 33-Jährigen zu Buche. Auch gegen Federer hat «Gilou», wie Simon in der Heimat genannt wird, bereits zwei Siege auf dem Konto.
Der letzte Triumph liegt allerdings 10 Jahre zurück. Die letzten 6 Duelle gingen allesamt an Federer. Zweimal brachte Simon Federer an Grand Slams an den Rand einer Niederlage:
- 2011, Australian Open, 2. Runde: Federer gibt eine Zweisatz-Führung aus der Hand, gewinnt am Ende aber nach fast dreieinhalb Stunden in 5 Durchgängen.
- 2013, French Open, Achtelfinal: Simon fehlt ein Umgang zum Coup, doch Federer holt einen 1:2-Satzrückstand auf und siegt noch mit 6:1, 4:6, 2:6, 6:2, 6:3.
Im Basel-Viertelfinal treffen die beiden Routiniers erstmals seit über 3 Jahren wieder aufeinander. Es wird sich zeigen, welche Spielphilosophie sich diesmal durchsetzt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18:50 Uhr, 25.10.2018