Während Covid-19 und die Massnahmen im Kampf dagegen die Menschen auf der ganzen Welt trennten, brachten sie zwei zusammen: Novak Djokovic und Nick Kyrgios. Einst keine Freunde, sprang der Australier dem Serben zur Seite, als dieser aufgrund seines Impfstatus nicht in «down under» einreisen konnte – der Anfang einer Freundschaft?
Gegenseitiger Respekt überwiegt
Ziemlich sicher, so wie sich die beiden Wimbledon-Finalisten nach dem abermaligen Sieg Djokovics im anschliessenden Platzinterview gegenseitig mit Lob überschütteten. Einen besonderen Vergleich zog dabei der unterlegene Australier: «Djokovic ist ein bisschen wie ein Gott.» Kyrgios spielte damit auf die Leistung des Serben im Final an, der in Wimbledon nun schon derart oft gewonnen habe, dass selbst die Nummer 40 der Welt mittlerweile den Überblick verloren hat.
Überraschend war auch die Antwort des 27-Jährigen auf die Frage, ob er sich in Bälde eine weitere Teilnahme an einem Grand-Slam-Final wünsche. «Überhaupt nicht», gab Kyrgios lachend zu Protokoll und verwies auf die strengen Wochen im Süden Londons. Eine ernsthafte Antwort lieferte er im Anschluss aber auch noch: «Vielleicht stehe ich eines Tages wieder hier – aber ich weiss es nicht.»
Djokovics Eingeständnis
Damit lieferte er den perfekten Einstieg für Djokovics Siegerinterview: «Nick, du wirst hierhin zurückkehren.» Und nicht nur an der Church Road prophezeite der 21-fache Major-Champion seinem liebgewonnenen Kontrahenten eine weitere Finalteilnahme. «Ich hätte nie gedacht, so viele nette Dinge über dich zu sagen», erlaubte sich auch der Serbe einen Spass, der selbst Prinz William in der Royal Box zu Beifall animierte.
Und dann hob Djokovic die Männerfreundschaft, wie sie Kyrgios im Vorgang des Endspiels genannt hatte, auf eine nächste Ebene: «Es ist jetzt offiziell eine ‹Bromance›, das zwischen uns.» Dazu gehört auch die Einladung des Weltranglisten-Dritten auf «Drinks und ein gemeinsames Nachtessen», worum die beiden vor dem Final gewettet hatten. «Ich hoffe, das ist der Start einer wundervollen Beziehung», so Djokovic mit einem Augenzwinkern zu Kyrgios.