Vor dem Duell mit Frankreich in Lille vor 28'000 frenetischen Zuschauern (Rekord) sprach nicht alles für die Schweiz. So plagten beispielsweise Teamleader Roger Federer Rückenprobleme.
Ausserdem hatte Frankreichs Team mit Jo-Wilfried Tsonga (ATP 12), Gaël Monfils (ATP 19), Richard Gasquet (ATP 26) sowie Julien Benneteau (ATP 25) allesamt Spieler aus den Top 30 der Weltrangliste dabei.
Das Schweizer Team von Captain Severin Lüthi hatte zwar mit Federer (ATP 2) und Stan Wawrinka (ATP 4) 2 Top-Cracks zur Verfügung, doch Marco Chiudinelli (ATP 212) und Michael Lammer (ATP 508) konnten nicht mit den Besten der Welt mithalten.
Lüthis Schachzug
Am ersten Tag des Finals war die Stimmung bei den Schweizern etwas getrübt. Federer verlor überraschend deutlich gegen Monfils in 3 Sätzen und hinterliess einen schwachen Eindruck. Da aber Wawrinka sein Spiel gegen Tsonga gewann, ging es ausgeglichen in das Doppel.
Dort setzte Lüthi nicht, wie zuerst angekündigt, auf Lammer/Chiudinelli, sondern auf Federer/Wawrinka. Dieser Schachzug zahlte sich aus, denn die Doppel-Olympiasieger von 2008 in Peking stellten mit einem 3-Satz-Sieg die Weichen in Richtung Titelgewinn. Federer zeigte sich dabei deutlich verbessert.
Federer macht den Sack zu
Am 3. Tag hätte Federer eigentlich gegen Tsonga spielen sollen, doch dieser musste verletzt passen und Gasquet ersetzte ihn. Gegen diesen liess der «Maestro» beim 6:4, 6:2, 6:2 nie Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen.
Durch Federers Sieg war es geschafft: Die Schweiz gewann erstmals den Davis Cup und Schweizer Sport-Geschichte wurde geschrieben. Ein Erfolg, der in Zukunft nur schwierig zu wiederholen sein wird.