Wenn die Schweiz am Wochenende gegen Italien um den Einzug in den Davis-Cup-Final spielt, ist die Favoritenrolle klar verteilt: Das Team verfügt mit Roger Federer und Stan Wawrinka nicht nur über zwei Spieler mit ausgezeichneten Weltranglisten-Klassierungen (3 und 4), sondern profitiert in Genf auch von einer schnellen Unterlage und der Unterstützung der eigenen Fans.
Kein Wunder also, träumt man auf Schweizer Seite bereits vom ersten Final-Einzug seit 1992. So weit wollte Federer allerdings noch nicht vorausschauen und warnte eindringlich davor, Italien zu unterschätzen.
Erinnerungen an Kasachstan
«Wie klar wir favorisiert sind, spielt für die Partien ab Freitag eigentlich keine Rolle», so Federer. Er sehe die Schweiz gegen Italien zwar ebenfalls in der Favoritenrolle, dies alleine garantiere aber noch lange keinen Sieg. «Wir müssen hochkonzentriert bleiben. Die Italiener sind sicher viel besser als die Kasachen im Viertelfinal, und die haben uns ganz schön ins Schwitzen gebracht», erklärte der 33-jährige Baselbieter.
Gegen Kasachstan gerieten die damals ebenfalls klar favorisierten Schweizer im Viertelfinal unerwartet 1:2 in Rückstand, ehe Federer und Wawrinka die Wende doch noch schafften.
Viel Respekt bei Gegner Italien
Dass die Equipe um Captain Severin Lüthi Italien keinesfalls auf die leichte Schulter nimmt, zeigt sich in der Vorbereitung auf das Duell. Sämtliche Spieler reisten schon am Montag oder früher nach Genf. Auch Roger Federer stiess nach seinem verlorenen US-Open-Halbfinal von Samstagnacht bereits am Montag zur Mannschaft. «Dass alle schon da sind, erleichtert die Vorbereitung», sagte Lüthi. Auch den Spielern kommt diese Art der Vorbereitung entgegen. So gebe es für die Spiele vom Freitag weniger Fragezeichen, meinte Federer.
Nicht nur das Schweizer Team hat sich bereits in Genf eingefunden, auch die Italiener bereiten sich in der Palexpo-Halle gewissenhaft auf den Halbfinal vor. Und der Respekt vor dem Gegner scheint gross zu sein. «Ich weiss im Moment nicht, wie wir Federer und Wawrinka schlagen sollen», so die italienische Nummer 1 Fabio Fognini (ATP 17).
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 09.09.2014, 16:05 Uhr