Nach dem ersten Tag hat die Schweizer Davis-Cup-Mannschaft ihr Soll gegen die Niederlande erfüllt. Roger Federer und Stan Wawrinka konnten ihre Einzel gewinnen und die Schweiz damit mit 2:0 in Führung bringen. Der drohende Abstieg aus der Weltgruppe ist bereits in weite Ferne gerückt.
Wawrinkas wenig stilsicherer Auftritt
Doch statt 2:0 hätte es gut und gerne auch 1:1 heissen können. Denn Wawrinka tat sich in seiner Auftaktpartie gegen Thiemo de Bakker extrem schwer. Bis zum Schluss war das Match kein Spaziergang für den Romand. Auch ein Zwischenspurt (9 Spielgewinne in Folge), mit dem er sich den Weg zum Comeback geebnet hatte, brach den Widerstand von Thiemo de Bakker nicht.
Die Weltnummer 144 korrigierte in diesem Duell, das nur auf dem Papier ein ungleiches war, nochmals einen Break-Rückstand. Doch als der Druck immer grösser wurde, zitterte dem Niederländer erneut die Hand, und er schenkte Wawrinka mit Fehlern den entscheidenden Serviedurchbruch. Mit 2:6, 6:3, 4:6, 6:3 und 7:5 sicherte der Schweizer seinem Team im Kampf gegen den Abstieg den 1. Punkt.
Eine Achterbahnfahrt
Dabei hatte der Romand das Ziel zwischenzeitlich aus den Augen verloren. Er lag mit 1:2-Sätzen und 0:3 zurück, ehe er zu seiner Normalform fand. Seine Aufholjagd begünstigte auch der Gegner, der in dieser Phase kaum mehr einen Ballwechsel gewinnen konnte.
Ein ähnliches Tief hatte der Schweizer zu Beginn der Partie erlebt, in der er im Nu 0:4 im Hintertreffen lag. Wawrinka wirkte fahrig und nicht spritzig genug, ehe er dem Genfer Heimpublikum mit Verzögerung doch noch ein anderes Gesicht zeigen konnte.
Federer im Schongang
Ganz anders als der Lausanner trat Federer im zweiten Einzel auf. Der Baselbieter schien sich von der kräftezehrenden Nordamerika-Reise deutlich besser erholt zu haben und war gegen Jesse Huta Galung von Beginn weg auf der Höhe. Der Niederländer, den in der Weltrangliste 434 Plätze von Federer trennen, kam im gesamten Spiel zu keinem einzigen Break.
Federer zeigte sich dagegen von seiner effizienten Seite. Der US-Open-Finalist durchbrach den Service seines Gegners in den beiden Startsätzen jeweils einmal. Im 3. Satz gelangen ihm sogar zwei Breaks. Nach 1:42 Stunden war der 6:3, 6:4, 6:3-Erfolg von Federer im Trockenen.
Dem Schweizer Team reicht nun am Samstag im Doppel ein Sieg, um das Duell gegen die Niederlande bereits vorzeitig zu entscheiden.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.09.15 12:50 Uhr