Im achten Anlauf ist Viktorija Golubic endlich in die 2. Runde der US Open eingezogen. Dort soll und muss noch nicht Schluss sein. Die Schweizerin (WTA 72) trifft auf die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia, die im Ranking zwar 50 Plätze weiter vorne klassiert ist. Es gibt jedoch auch einige Punkte, welche vor dem Duell für Golubic sprechen:
- Zum einen ist da die bisherige Bilanz aus den Direktduellen. Fünfmal haben die beiden Spielerinnen bereits gegeneinander gespielt, viermal ging Golubic als Siegerin vom Platz. Das erste Duell fand vor über 12 Jahren statt, das letzte vor ziemlich genau einem Jahr. Damals in Cleveland gewann Haddad Maia zum ersten Mal.
- Auch die aktuelle Form spricht nicht wirklich für die Brasilianerin. Bei den letzten vier Turnieren in Montreal, Cincinnati und Monterrey setzte es immer direkt Startniederlagen ab. In New York unterbrach sie diesen Negativlauf. Bei ihrem Erstrundenerfolg gegen Sonay Kartal verlor sie jedoch auch zwischenzeitlich den Faden und gab den 2. Satz mit 1:6 ab. Erst nach über zwei Stunden hatte sie den Sieg in der Tasche.
- Zudem wird Golubic mit dem guten Gefühl des ersten Sieges in New York antreten. Gegen Loïs Boisson bewies sie Kämpferqualitäten, als die 32-Jährige nach verlorenem Startsatz zunächst im Tiebreak des 2. Durchgangs die Nerven behielt und anschliessend im 3. Satz alles klarmachte. Die Zürcherin ist in Flushing Meadows angekommen und will dort auch noch ein Weilchen bleiben.
Riedi vor harter Aufgabe
Mit Leandro Riedi steht auch ein Zürcher zum ersten Mal in der 2. Runde der US Open. Er hat das aber direkt bei seinem ersten Anlauf geschafft. Gegen den Spanier Pedro Martinez (ATP 66) zeigte der 23-Jährige eine bärenstarke Leistung und überzeugte mit vielen Winnern. Dass er (verletzungsbedingt) in der Weltrangliste nur auf Rang 435 zu finden ist, war zu keinem Zeitpunkt zu erkennen.
Nun wartet mit Francisco Cerundolo (ATP 19) allerdings nochmals ein anderes Kaliber auf Riedi. Der Argentinier stand in der 1. Runde schon kurz vor dem Out. Gegen Matteo Arnaldi lag er mit 3:6, 2:6, 1:3 zurück und war wenige Momente davon entfernt, sich zu verabschieden. Doch er kämpfte sich zurück und holte die Sätze 3, 4 und 5 mit 7:5, 6:4, 6:3. Ein Kraftakt, der sicher Energie gekostet, aber auch Selbstvertrauen verliehen hat.
Riedi wird also alles reinwerfen müssen, will er es Landsmann Jérôme Kym gleichtun und an den US Open weiter überraschen. Vielleicht ein gutes Omen: Noch nie überstand Cerundolo die 2. Runde in New York.