Dominik Koepfers Stern ging vor etwas mehr als einem Jahr auf. Nicht bei den French Open, sondern bei den US Open. Dort stürmte der damals unbekannte Qualifikant bis in die Achtelfinals.
Ich habe mich in Matches mental oft selbst zerstört.
Danach wurde es wieder ruhig um den Deutschen aus dem Schwarzwald. Nicht nur wegen Corona. Die Erfolge blieben auch sonst aus. «Ich hatte Probleme mit der eigenen Erwartungshaltung. Ich wusste, dass ich es drauf habe. Aber mir hat die Konstanz gefehlt. Und ich habe es selbst einfach nicht gepackt, mal ruhig zu bleiben. Ich habe mich in Matches mental oft selbst zerstört», berichtet Koepfer.
In Rom Djokovic gefordert
In den letzten Wochen setzte bei Koepfer endlich der ersehnte Aufwärtstrend ein. Der 26-Jährige spielte sich in Rom bis ins Hauptfeld und stiess bis in den Viertelfinal vor. Dort knüpfte er Novak Djokovic gar einen Satz ab.
Es hat gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe.
Nun ist Koepfer als Nummer 61 der Welt so gut klassiert wie noch nie und steht bei den French Open erstmals im Hauptfeld. Nach einem Viersatz-Erfolg gegen den französischen Qualifikanten Antoine Hoang kommt es am Mittwoch um 11:00 Uhr zum Duell mit Stan Wawrinka, dem Paris-Champion von 2015 (live auf SRF zwei und in der SRF Sport App).
Umweg über das College
Koepfer ist seit 2016 Profi. Zuvor spielte er während 4 Jahren an der Tulane-Universität in New Orleans College-Tennis und holte sich so das Rüstzeug für die ATP-Tour. Der Beginn in den USA sei jedoch schwierig gewesen, sagte Koepfer gegenüber der ARD : «Die Kultur, das Essen, die Mentalität der Menschen. Es hat gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe.»
Ans Leben auf der Tour hat sich der Linkshänder inzwischen gewöhnt. In Rom gelang ihm gegen Gaël Monfils der 1. Erfolg gegen einen Spieler aus den Top 10. Gegen Wawrinka winkt nun die Chance, erstmals einen Grand-Slam-Champion zu bezwingen.