«Ich weiss gar nicht, auf wen ich treffen könnte», hatte Jérôme Kym nach seinem gewonnenen Erstrundenspiel an den US Open gesagt. Mit dem Selbstvertrauen des ersten Sieges auf Major-Stufe schob der Aargauer direkt hinterher: «Ist aber auch egal, ich muss jeden schlagen.»
Auch dank dieses Selbstverständnisses hat Kym bei seinem Debüt an einem Grand Slam direkt abgeliefert. Nervosität war beim 22-Jährigen keine zu spüren gewesen, auch nach einem verlorenen Satz rappelte er sich wieder auf. Zum ersten Mal überhaupt spielte er eine Partie im Best-of-5-Modus, der Körper machte problemlos mit. So verdiente er sich den Viersatz-Sieg gegen den Einheimischen Ethan Quinn.
Lautstarke Fans
Nicht nur seinen Gegner, auch das Publikum hatte Kym in der 1. Runde gegen sich. Die Fans unterstützten den US-Amerikaner frenetisch, Anfeuerungsrufe für den Schweizer blieben aus. «Die Stimmung war wahnsinnig. So etwas habe ich noch nie erlebt», sagte die Weltnummer 175.
Für Kym ist klar, dass die amerikanischen Fans natürlich die einheimischen Spieler unterstützen. Auf einen solchen wird er nun erneut treffen. In der 2. Runde kommt es zum Duell mit Brandon Nakashima, der Nummer 31 der Welt.
Eine sehr schwierige Aufgabe wartet damit auf Kym. Wie Quinn in der 1. Runde wird Nakashima auf die Unterstützung des Publikums zählen können. In der 1. Runde hatte sich der 24-Jährige durchkämpfen müssen, kam erst im Match-Tiebreak nach fast vier Stunden zum Sieg.
Doch Nakashima weiss, wie es in New York läuft. Im vergangenen Jahr marschierte er in Flushing Meadows bis in den Achtelfinal und wurde dort erst von Alexander Zverev gestoppt. Nun will Kym die Aufgabe des Spielverderbers bereits in der 2. Runde übernehmen.