Nach ihrer Rücktrittsankündigung sind an den US Open alle Augen auf Serena Williams gerichtet. Die 23-fache amerikanische Grand-Slam-Siegerin eröffnet am 1. Turniertag die Night Session. Um 01:00 Uhr Schweizer Zeit spielt sie gegen die Montenegrinerin Danka Kovinic (WTA 80). Bei der möglichen Dernière von Williams' Einzelkarriere kommt es damit noch einmal zu einer Premiere. Die beiden haben nämlich noch nie gegeneinander gespielt.
Williams hat in diesem Jahr seit ihrer Rückkehr auf die Tenniscourts in Wimbledon lediglich 4 Partien bestritten und nur eine davon gewonnen (unter anderem verlor sie in Toronto gegen Belinda Bencic). Doch Kovinic verbreitet nicht unbedingt Angst und Schrecken. An den US Open stand die 27-Jährige 4 Mal im Hauptfeld. Sie ist noch nie über die 2. Runde hinausgekommen.
Sollte Williams gegen Kovinic verlieren, könnten die US-Tennisfans sie dennoch noch einmal in Aktion sehen. Zusammen mit ihrer Schwester Venus ist sie mit einer Wildcard auch in der Doppelkonkurrenz vertreten.
Ich hasse es. Ich hasse es, am Scheideweg zu stehen.
Der drohende Abschied und die damit verbundenen Emotionen sorgen bei der 40-Jährigen für wenig Vorfreude. «Bei diesem Thema gibt es bei mir keine Freude, ich fühle grosse Schmerzen», sagte sie: «Es ist das Schwierigste, was ich mir vorstellen kann. Ich hasse es. Ich hasse es, am Scheideweg zu stehen.»
Turniersieg illusorisch? «Werde es versuchen»
Williams will die Fans bei ihren 21. US Open nicht enttäuschen, auch wenn die Mutter einer vierjährigen Tochter sportlich längst ihren Zenit überschritten hat. Sie wisse nicht, ob sie das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres gewinnen könne, sagte sie, «aber ich werde es versuchen».
Dass die sechsfache Siegerin in Flushing Meadows noch einmal alle verblüffen könnte, wird ihr kaum zugetraut. Der letzte grosse Traum, der Grand-Slam-Rekord von Margaret Court mit 24 Titeln, wird wohl trotz der Magie New Yorks unerfüllt bleiben.