Wer auf der ATP-Seite durch die Weltrangliste scrollt, wird auf der Suche nach David Ferrer erst auf der zweiten Seite fündig. Nur noch auf Platz 148 wird der 27-fache Turniersieger geführt.
Abseits des Rampenlichts hat Ferrer, auch von Verletzungen geplagt, immer weiter an Boden verloren. In diesem Jahr stehen nur gerade 9 Siege zu Buche, seit Januar hat er nie mehr zwei Matches hintereinander gewonnen. Hiessen die Bezwinger früher meistens Federer, Djokovic oder Nadal, lauten die Namen in diesem Jahr Ruud, Molleker oder Klahn.
Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe immer alles gegeben.
Die US Open werden aller Wahrscheinlichkeit nach das letzte Grand-Slam-Turnier des 36-Jährigen sein. Und es ist davon auszugehen, dass er bereits nach dem ersten Spiel die Koffer packen muss. Sein Auftaktgegner ist niemand Geringeres als Rafael Nadal, gegen den er auch in Bestform nur selten etwas ausrichten konnte (6:24-Bilanz).
Zigaretten als einziges Laster
Ferrer gilt auf der ATP-Tour als Spieler, der zwar über keine richtige «Waffe» verfügt, mit seinem Kampfgeist aber viel kompensieren kann. Auch wenn es ein offenes Geheimnis ist, dass der Mann aus Valencia zwischenzeitlich mehr als ein Päckchen Zigaretten pro Tag rauchte, konnte ihm bezüglich Einsatz nie etwas vorgeworfen werden.
Ferrer, seit Mai Vater von Sohn Leo, blickt deshalb zufrieden auf seine Karriere zurück. «Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe immer alles gegeben», resümiert der Spanier. Das wird auch gegen Nadal nicht anders sein. Ob das ausreichen wird, ist jedoch mehr als fraglich.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 26.8.18, 18:30 Uhr