Die sportliche Ausgangslage vor dem 3.-Runden-Spiel an den Australian Open zwischen Belinda Bencic und Camila Giorgi spricht für die Schweizerin:
- Bencic ist die Nummer 10 der Welt, die Italienerin ist auf Rang 70 klassiert.
- Bencic gab in den beiden letzten Direktduellen 2018 (New Haven) und 2019 (Fed Cup) keinen Satz ab.
- Giorgi hat seit den letztjährigen US Open nur 3 Matches auf Top-Niveau bestritten, während Bencic seit Jahresbeginn 7 Partien und das Turnier in Adelaide gewonnen hat.
Allerdings: In Melbourne machte Giorgi bislang eine gute Falle und gab gegen Anastasia Pawljutschenkowa (RUS) sowie Anna Karolina Schmiedlova (SVK), die Nummern 364 und 105 der Welt, nur 8 Games ab.
Zudem hat die 31-jährige Italienerin gegen Bencic auch schon gewonnen. Ihr Finalsieg in 's-Hertogenbosch datiert allerdings aus dem Jahr 2015, als die damals 18-jährige Ostschweizerin erst richtig begann, Fuss im Profitennis zu fassen.
Wichtig dürfte am Samstag sein, wer sich voll auf den Match konzentrieren und Nebengeräusche ausblenden kann.
Titelkandidatin Bencic?
Im Falle von Bencic sind das Fragen nach ihrem Status als Turnier-Mitfavoritin. «Ich weiss nicht, wann ich mich zuletzt so gut gefühlt habe. Aber ich kann mir nichts davon kaufen, also versuche ich, nicht zu oft daran zu denken», betont die St. Gallerin.
Es sei nicht einfach, Spekulationen um ihre Titelchancen komplett auszublenden, gab Bencic zu. Aber die Leute seien schnell in ihrem Urteil, wer gerade in Form sei. «Wissen sie, wie ich mich fühle? Wie ich schlafe, aufwache, esse, wie sich mein Körper anfühlt?», so die Olympiasiegerin.
Wirbel um Giorgis Impf-Zertifikat
Ganz andere Sorgen plagen ihre Gegnerin. Gemäss Medienberichten ermittelt die italienische Polizei gegen Giorgis Ärztin, die 2022 gefälschte Impf-Zertifikate gegen das Coronavirus ausgestellt haben soll. In einem Interview mit dem Corriere del Veneto behauptete die Medizinerin, sie habe Giorgi nicht geimpft und die Spielerin habe sie um ein falsches Zertifikat ersucht.
Giorgi wies die Vorwürfe zurück. «Ich bin vollständig geimpft. Meine erste Dosis hatte ich bei ihr, die weiteren bei anderen Ärzten. Es ist ihr Problem, nicht meins.» Der Frage, ob sie 2022 bei ihrer Einreise nach Australien ein von der Ärztin ausgestelltes Dokument benutzt habe, wich sie aus.