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Die Presse zum Paris-Final «Federer und Nadal dürfen sich endgültig zur Ruhe legen»

Sieger Carlos Alcaraz und Jannik Sinner haben bei den French Open für einen grandiosen Schlusspunkt gesorgt. So wird die heroische Leistung der beiden in den Schweizer Medien gewürdigt.

Der Sieg von Alcaraz gegen Sinner ist der Beginn einer Rivalität für die Tennis-Geschichte.

Dies das Urteil der NZZ nach dem gleichermassen epischen wie entzückenden Roland-Garros-Endspiel. Die Schlussfolgerung der Zürcher Zeitung daraus: «Federer und Nadal dürfen sich endgültig zur Ruhe legen.» Die zwei Protagonisten am Sonntag seien längst nicht mehr neu auf der ATP-Tour. Und doch: «Was die beiden in Paris zeigten, hat Grenzen verschoben», schreibt das Blatt.

Der 22-jährige Spanier Carlos Alcaraz oder der 23-jährige Südtiroler Jannik Sinner? Das sei die Frage, welche die Szene und vermutlich die gesamte Sportwelt während der nächsten Jahre umtreiben werde. «Welcher der beiden sich durchsetzen und der erfolgreichere wird, bleibt offen.»

Alcaraz schafft das gleiche Kunststück wie einst Agassi.

Auf den Online-Plattformen von Tamedia war nebst jenem zu Federer/Nadal von einem weiteren Vergleich die Rede. Von jenem zu Andre Agassi, der im Alter von mittlerweile 55 Jahren ausgerechnet die Coupe des Mousquetaires überreichen durfte. Als der Amerikaner 1999 aus dem Nichts die French Open gewonnen hatte, war er nach Sätzen mit 0:2 im Hintertreffen gelegen. «26 Jahre später schaffte Alcaraz das gleiche Kunststück. Spätestens im vierten Umgang beim Stand von 3:5 und 0:40 bei eigenem Aufschlag sah er wie der sicherere Verlierer aus ...»

So etwas haben wir alle noch nie gesehen!

20 Minuten knüpft mit seinem Superlativ an den Eindruck der NZZ an und setzt dahinter sogar ein Ausrufezeichen. Der Premieren-Grand-Slam-Final mit zwei Akteuren, die nach der Jahrtausendwende geboren worden sind, habe gleich in mehrfacher Hinsicht eine historische Note. So etwa handelte es sich um das erste Endspiel am Bois de Boulogne, das im Championship-Tiebreak entschieden worden sei – letztlich nach exakt 5:29 Stunden mit 4:6, 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (10:2) zu Gunsten der spanischen Weltnummer 2. Dazu wurde auch der zuvor längste Final der Turniergeschichte um über 40 Minuten überboten.

Alcaraz stürzt Italien an diesem Wochenende noch weiter ins Elend.

Der Blick wühlte gleich flächendeckend in den sportlichen Wunden der «Azzurri». So nahm die Zeitung nicht nur den Fakt auf, dass Sinner gegen einen spät aufkommenden Alcaraz im vierten Durchgang drei Matchbälle ungenutzt liess. Der Blick erinnert auch an die 0:3-Schmach der Fussball-Nationalmannschaft zu ihrem WM-Quali-Auftakt auswärts in Norwegen am Freitagabend. Kurz nach Abpfiff sei in Gazzetta dello Sport zu lesen gewesen: «Zum Glück gibt es noch Jannik Sinner». Dieser Trumpf aber habe nun auch nicht gestochen.

SRF info, sportlive, 08.06.2025 15:00 Uhr ; 

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