2012, 2014 und 2015 kam er seinem Traum am nächsten: Novak Djokovic stand im Final der French Open und griff nach dem erstmaligen Sieg beim wichtigsten und grössten Sandplatzturnier der Welt. Doch er traf im Endspiel in Paris stets auf einen Gegner, der an dem einen Tag besser war. 2012 und 2014 war es Rafael Nadal, im letzten Jahr ein entfesselt aufspielender Stan Wawrinka.
Djokovic in guter Gesellschaft
In diesem Jahr nimmt Djokovic den nächsten Anlauf, die «Coupe des Mousquetaires» endlich zu gewinnen. Er, der das Welttennis seit Jahren beherrscht, gehört selbstredend zu den Topfavoriten. Doch die Konkurrenz ist mit Nadal, Andy Murray, Kei Nishikori oder auch Titelverteidiger Wawrinka stark.
Ihnen allen fehlt Paris zum Karriere-Grand-Slam
Spieler | AO | FO | Wimbl. | US Open | Total |
Sampras (USA) | 2 | 0 | 7 | 5 | 14 |
Djokovic (Serb) | 6 | 0 | 3 | 2 | 11 |
Connors (USA) | 1 | 0 | 2 | 5 | 8 |
Becker (De) | 2 | 0 | 3 | 1 | 6 |
Newcombe (Au) | 2 | 0 | 3 | 1 | 6 |
Edberg (Sd) | 2 | 0 | 2 | 2 | 6 |
Sedgman (Au) | 2 | 0 | 1 | 2 | 5 |
Cooper (Au) | 2 | 0 | 1 | 1 | 4 |
Ashe (USA) | 1 | 0 | 1 | 1 | 3 |
Es ist also möglich, dass Djokovic auch in diesem Jahr den Karriere-Grand-Slam nicht komplettiert. Auf der Tribüne würde Boris Becker mit seinem Schützling mitfühlen können. Auch der deutsche Coach des Serben rannte einst als Aktiver dem Paris-Triumph vergeblich nach. Er gehört einer Reihe hochkarätiger Champions an, denen auf Grand-Slam-Stufe einzig Paris verwehrt blieb:
Sie alle scheiterten in Paris
1. Pete Sampras
Der Amerikaner gewann nicht weniger als 14 Grand-Slam-Titel, in Paris scheiterte «Pistol Pete» aber immer. Sampras hatte einfach nicht das Spiel für Sand. Der Aufschlag und die peitschende Vorhand, seine beiden grössten Waffen, wurden von der langsamen Unterlage entschärft. Der Halbfinal 1996 war das höchste der Gefühle.2. Jimmy Connors
Zwischen 1979 und 1985 stand der heute 63-Jährige in Roland Garros viermal im Halbfinal und dreimal im Viertelfinal. Das Endspiel verpasste der 5-fache US-Open-Champion jedoch immer.3. Boris Becker
Mats Wilander (1987), Stefan Edberg (1989) und Andre Agassi (1991) verhinderten jeweils im Halbfinal einen Endspieleinzug des heutigen Djokovic-Coaches.4. Stefan Edberg
Er hatte ein ähnliches Problem wie Pete Sampras. Auch das Spiel des Schweden war nicht auf Sand zugeschnitten – wenn auch aus anderem Grund. Dem begnadeten Serve- and Volleyspieler wurden in Paris regelmässig die Grenzen dieses Spielstils aufgezeigt.5. John Newcombe
6 Grand-Slam-Pokale stehen in seinem Trophäen-Schrank, die «Coupe des Mousquetaires» ist nicht darunter. Newcombe steht sinnbildlich für die Durststrecke der «Aussies» in Paris. Ging die Trophäe von 1962 bis 1969 siebenmal nach «Down Under», wartet Australien seither auf den nächsten Triumph.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Tennis