Zwischenzeitlich mit etwas Mühe, am Ende aber doch standesgemäss ist Dominic Thiem in die French Open gestartet. Gegen Tommy Paul (USA) setzte er sich in vier Sätzen durch.
Dies soll nur der Startschuss gewesen sein, der Österreicher hat in Paris Grosses vor. Die Turniersiege in Indian Wells und Barcelona sowie die Finalteilnahme in Madrid zeugen von seiner guten Form. Es überrascht deshalb nicht, dass Thiem sagt, das beste Tennis seiner Karriere zu spielen.
Trennung vom Coach
Es überrascht eher, wie offen der 25-Jährige über seine Titelambitionen spricht. «Mein Ziel ist es, hier zu gewinnen», stellt Thiem ohne Umschweife klar.
Um sich diesen Traum zu erfüllen, hat die Nummer 4 der Welt auch unpopuläre Entscheide getroffen. Nach über 17-jähriger Zusammenarbeit trennte er sich von Förderer und Coach Günter Bresnik. Seit einigen Wochen wird Thiem vom Chilenen Nicolas Massu betreut.
Der Olympiasieger von 2004 sollte Bresnik ursprünglich als «Touring-Coach» unterstützen, übernahm dann aber mehr und mehr die Rolle des Chefs. Die Folge: Thiem trennte sich – nicht ohne Nebengeräusche – von Bresnik. Auch als Manager wurde der 58-Jährige abgelöst, diese Rolle übernimmt neu Herwig Straka, Direktor des ATP-Turniers in Wien.
Die Chancen, dass Dominic in Paris gewinnt, stehen heuer sehr gut.
Der Abnabelungsprozess kommt nicht überraschend. Thiem ist sowohl als Mensch als auch als Spieler gereift, gewisse Abnutzungserscheinungen sind nach einem so langen Zeitraum normal.
Obwohl Bresnik betont, nur das Beste für Thiem zu wollen, bleibt er etwas enttäuscht zurück. Bei einem Grand-Slam-Triumph seines Schützlings hätte er sich ohnehin zurückgezogen. «Die Chancen stehen heuer sehr gut. Das wäre natürlich das Idealszenario gewesen», so Bresnik.
Start geglückt
Thiem ist überzeugt, mit dieser Massnahme einen weiteren Schritt in Richtung des ersten Grand-Slam-Titels zu machen. «Es ist jetzt alles viel besser organisiert, das kann nur von Vorteil sein», ist der Sandplatzspezialist überzeugt.
Sendebezug: srf.ch/sport, Livestream Court Suzanne Lenglen, 27.5.19, 19 Uhr