Die Vorzeichen waren nicht die besten: Zwar hatte Federer am Hopman Cup zuvor ganz ordentlich gespielt, dennoch stand hinter seinem wahren Leistungsvermögen ein Fragezeichen. Denn das Mixed-Turnier mit Exhibition-Charakter in Perth ist nicht mit den Belastungen eines Grand-Slam-Turniers zu vergleichen.
Start ins Ungewisse
So startete Federer nach einer über halbjährigen Wettkampf-Pause in die Australian Open. Zum Auftakt wartete mit Jürgen Melzer ein Routinier, der auf Platz 300 der Weltrangliste abgerutscht war. Das Spiel war dann keine Offenbarung. Federer setzte sich 7:5, 3:6, 6:2, 6:2 durch.
Auch der 2. Auftritt gegen den Amerikaner Noah Rubin (ATP 200) war kein Augenschmaus. Immerhin gelang es Federer, sich beim 7:5, 6:3, 7:6 (7:3) in 3 Sätzen durchzubeissen. In der 3. Runde wartete dann Tomas Berdych, der zuvor in Doha einen starken Eindruck hinterlassen hatte. Es sollte also ein echter Härtetest werden.
Der Knoten platzt im 3. Spiel
Was dann folgte, ist Geschichte. Bei Federer platzte der Knoten, er liess Berdych beim 6:2, 6:4, 6:4 nicht den Hauch einer Chance und stürmte danach mit Supertennis zum 18. Grand-Slam-Titel seiner Karriere.
Auch vor den US Open waren die Vorzeichen nicht die besten. Der Rücken streikte im Final von Montreal, das ATP-1000-Turnier von Cincinnati musste Federer deshalb auslassen. Und in den ersten beiden Runden offenbarte der «Maestro» ungewohnte Schwächen und musste zweimal über die volle Distanz.
Wieder das 3. Spiel als Wendepunkt?
Im Spiel gegen Feliciano Lopez scheint der Schweizer nun den Tritt gefunden zu haben. Entsprechend gelöst zeigte sich Federer anschliessend im Interview: «Ich habe die grosse Hoffnung, dass ich mich in zwei Tagen um Welten besser fühle. Das Turnier kann nun so richtig losgehen.» Und wo es enden kann, zeigte Federer schon zu Beginn des Jahres.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 03.09.2017, 01:00 Uhr.