Sein Coach hatte irgendwie eine Vorahnung. «Schon vor dem Turnier hat er mir immer wieder gesagt, dass ich in der ersten Runde gegen Roger Federer spielen werde», erzählt Lloyd Harris. «Ich sass in der Lounge, als er auf mich zukam und sagte: ‹Ich bin ein Magier, ich habe es möglich gemacht!›»
So erfuhr Harris von seinem Glück, oder wie er sagt: «Es war ein kleiner Schock. Klar, ging das Abendessen am Freitag auf mich.»
Der König trifft auf den «King»
Der König von Wimbledon gegen den Rookie – so lautet die Affiche in der 1. Runde am Dienstag. Wobei auch Harris in seiner Heimat eine Art König ist. Von seinen Davis-Cup-Teamkollegen wird er nur «King» genannt. Wie kommt’s? «Als ich mit 18, 19 Jahren zum Team stoss, war ich mit Abstand der Jüngste. Ich schlug sie dennoch alle. Von da an nannten mich alle nur noch ‹King›», erzählt der 22-Jährige.
Wer weiss, vielleicht ist das ja ein gutes Omen. Könnte ja sein, dass Federer hier nicht so gerne gegen Südafrikaner spielt.
Der 1,93-Meter-Hüne Harris verfügt über einen starken Aufschlag und eine gute Vorhand – und jede Menge Humor. Auf Federers Erfolge in Wimbledon angesprochen, meint er schmunzelnd: «Ich glaube, er hat hier schon ein paar Matches mehr gespielt als ich, aber ganz sicher bin ich nicht. Vielleicht sollten wir kurz nachzählen.»
Auch wenn dies natürlich nicht nötig ist, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Federer spielt in Wimbledon seine 108. Partie, für Harris ist es eine Premiere.
Mit den Tipps von Anderson
Wie man dem Schweizer in Wimbledon beikommen kann, weiss ein Landsmann Harris'. Kevin Anderson eliminierte Federer im vergangenen Jahr im Viertelfinal.
«Wer weiss, vielleicht ist das ja ein gutes Omen. Könnte ja sein, dass Federer hier nicht so gerne gegen Südafrikaner spielt», schmunzelt Harris. Tipps hat er sich bei Anderson beim gemeinsamen Training am Freitag auf jeden Fall schon einmal geholt.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 29.6.19, 21:25 Uhr