- Federer steht vor seinem 12. Wimbledon-Halbfinal: Erstaunlicherweise erreichte er den Major-Bestwert nicht an seinem Lieblingsturnier. In Melbourne kämpfte Federer zwischen 2004 und 2017 schon 13 Mal um den Einzug ins Endspiel.
- Erfolgsquote zum Ersten: 91 Prozent. Von bislang 11 Halbfinals verlor der Baselbieter einzig das Vorjahres-Duell gegen Milos Raonic.
- Erfolgsquote zum Zweiten: 63 Prozent. Bei bislang 19 Starts an der «Church Road» preschte der Schweizer ein Dutzend Mal in den Halbfinal vor, zuletzt wieder 4 Mal in Serie.
Die Premiere: 2003 vs. Roddick
Von wegen «Aller Anfang ist schwer»: In seinem ersten Grand-Slam-Halbfinal überhaupt weist der damals 21-Jährige Andy Roddick in die Schranken – und stürmt hinterher weiter zur Titelpremiere. Der Baselbieter ist dem US-Boy in allen Belangen überlegen. Er kassiert nicht ein Break und hat nach 1:43 Stunden bereits wieder Feierabend.
Immerhin hatte ich den besten Platz im Stadion, um Federers Tennis nahe der Perfektion zu bewundern.
Der Quickie: 2006 vs. Björkman
Bei der nur 77 Minuten dauernden Gala gesteht Federer dem Schweden lediglich 4 Games zu. «Am meisten Eindruck machte mir, welche Power er in engen Situationen entwickelt», anerkennt der Verlierer. Frustriert ist Björkman ob der Lektion nicht, er nimmt sie mit Humor: «Immerhin hatte ich den besten Platz im Stadion, um Federers Tennis nahe der Perfektion zu bewundern.»
Der Kracher: 2007 vs. Gasquet
Nicht die Affiche gegen Richard Gasquet, sondern Federers Aufschlagsleistung ist in diesem Halbfinal ein Kracher. Er schlägt 20 Asse – so viele wie noch nie in einer Wimbledon-Vorschlussrunde. Und: Er produziert keinen Doppelfehler, das ist ihm immerhin schon 5 Mal gelungen. Sein Widersacher kommt zwar zu 3 Breakchancen, der Favorit gibt seinen Aufschlag aber nie ab.
Die «engsten Kisten»: 2005 vs. Hewitt und 2012 vs. Djokovic
Bei seinen 10 Siegen war Federer noch nie in einen Marathon verwickelt. Erst einmal muss er über 4 Sätze: vor 5 Jahren gegen Novak Djokovic. In dieser Begegnung machen 12 Punkte (114:102) den Unterschied – wie damals 2005 gegen Lleyton Hewitt.
Federers bisherige 11 Halbfinals in Wimbledon
Jahr | Gegner | Resultat |
---|---|---|
2016 | u. Milos Raonic (Ka) | 3:6, 7:6, 6:4, 5:7, 3:6 |
2015 | s. Andy Murray (Gb) | 7:5, 7:5, 6:4 |
2014 | s. Milos Raonic (Ka) | 6:4, 6:4, 6:4 |
2012 | s. Novak Djokovic (Ser) | 6:3, 3:6, 6:4, 6:3 |
2009 | s. Tommy Haas (De) | 7:6, 7:5, 6:3 |
2008 | s. Marat Safin (Russ) | 6:3, 7:6, 6:4 |
2007 | s. Richard Gasquet (Fr) | 7:5, 6:3, 6:4 |
2006 | s. Jonas Björkman (Sd) | 6:2, 6:0, 6:2 |
2005 | s. Lleyton Hewitt (Aus) | 6:3, 6:4, 7:6 |
2004 | s. Sébastien Grosjean (Fr) | 6:2, 6:3, 7:6 |
2003 | s. Andy Roddick (USA) | 7:6, 6:3, 6:3 |
Der Ausrutscher: 2016 vs. Raonic
Die Siegesserie des 7-fachen Champions reisst im Vorjahr gegen Milios Raonic. Trotz 2:1-Satzführung gibt der körperlich angeschlagene 35-Jährige den Match aus der Hand und muss dem Kanadier nach 3:25 Stunden gratulieren. Er hat 7 Punkte weniger auf dem Konto (160:167). Diese Scharte ist ausgewetzt: Federer zieht in diesem Jahr dank einem 3-Satz-Erfolg über Raonic in seinen 12. Wimbledon-Halbfinal ein.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.07.2017 14:00 Uhr